Stadtplanung:Zwei lebendige Zentren

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Die Gemeinde bemüht sich um eine Förderung zur Aufwertung der Ortskerne von Neubiberg und Unterbiberg.

Von Daniela Bode, Neubiberg

Die Ortszentren von Neubiberg und Unterbiberg sollen lebendiger gestaltet werden. Der Planungsausschuss des Neubiberger Gemeinderats hat dafür eine sogenannte vorbereitende Untersuchung beschlossen. Diese ist nötig, um eine städtebauliche Förderung nach dem Programm "Lebendige Zentren" zu erhalten, und hat auch rechtliche Folgen wie etwa eine Auskunftspflicht für Eigentümer, deren Grundstücke betroffen sind. Im Kern geht es darum, ob in dem betreffenden Gebiet städtebauliche Missstände vorliegen und die Gemeinde dort ein Sanierungsgebiet festsetzt.

Bereits vor längerer Zeit hat die Gemeinde sich entschieden, ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept - kurz Isek - zu erarbeiten. Darin wird festgelegt, wie die Gemeinde in 15 bis 20 Jahren aussehen soll. Während das Isek eine Grundlage für weiterführende Fachplanungen sein soll und eher informeller zu sehen ist, steigt die Gemeinde mit der vorbereitenden Untersuchung in das förmliche Städtebaurecht ein, wie Sonja Rube vom Planungsbüro "USP Projekte" in der Sitzung sagte. Zudem wird bei dieser Untersuchung "parzellenscharf" betrachtet, was zu tun ist.

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In Neubiberg sollten laut Rube das Rewe-Areal und die Hauptstraße bis zur Kirche sowie das Gebiet rund um das Rathaus untersucht werden. Hier könne es um die Funktionsfähigkeit der Ortsmitte und die Entwicklung gemeindeeigener Grundstücke gehen. In Unterbiberg waren der Ortskern am Marktplatz und auch der alte Ortskern als Untersuchungsgebiet vorgeschlagen. Hier könne es etwa um die zentrale Versorgung der Ortsmitte und den Hochwasserschutz gehen.

Einige Gemeinderäte plädierten für eine Erweiterung des Untersuchungsgebiets - in Neubiberg etwa um den Platz vor dem Edeka, in Unterbiberg unter anderem um den Grünanger, da dort das Leben stattfinde, Kinder spielten, Menschen mit ihren Hunden Gassi gingen. Auch die Arkaden an der Zwergerstraße wollten einige untersuchen lassen, da man sich dort auch eine Belebung vorstellen kann, etwa mit einem Café. Am Ende wurde beschlossen, in Unterbiberg unter anderem auch den Interims-Kindergarten, den Grünanger und die Arkaden an der Zwergerstraße aufzunehmen. In Neubiberg sollen etwa die Erschließungsfläche zur Feuerwehr am Floriansanger, die Hauptstraße 1 und der Bahnhofsplatz 3 einschließlich Teilen der Tannenstraße zusätzlich untersucht werden.

Ob alle Gebiete sich am Ende tatsächlich in dem Umgriff wiederfinden, wird sich erst herausstellen, nachdem die Gemeinde mit der Regierung von Oberbayern gesprochen hat. "Wir brauchen eine runde Argumentation", sagte Rube. Auch Bürgermeister Thomas Pardeller (CSU) hatte zuvor davor gewarnt, alles mit "reinzuwursteln", sonst gebe es später enttäuschte Gesichter.

Welche Ziele und Handlungsfelder dann genau festgezurrt werden, kommt erst in einem nächsten Schritt. "Die Ziele sind das Wichtigste, die werden wir mit Ihnen sehr sorgfältig festlegen", sagte Rube auf eine Frage aus dem Gremium hin.

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