Trotz des Fahrerstreiks und des Notfahrplans bei U-Bahn und Tram lässt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) von Samstag an wieder ihre Nachtbusse und -trambahnen fahren. Allerdings mit einer Einschränkung: Sollte die Gewerkschaft der Lokführer (GDL), die ihren Streik derzeit ausgesetzt hat, wieder ihre Mitglieder zum Ausstand auffordern, werden die Nachtlinien erneut komplett entfallen, kündigte die MVG am Mittwoch an.
Die GDL hat zwar einen unbefristeten Streik beschlossen, verzichtet aktuell aber auf Arbeitskampfmaßnahmen. Sie könnte jedoch jederzeit wieder zuschlagen. Daher hat die MVG ein Notnetz installiert, das auch ohne GDL-Fahrer auskommt. Die U-Bahnen rollen in Randbereichen der Stadt deshalb nur im 20-Minuten-Takt, einzelne Tramlinien entfallen oder werden auf Teilstrecken durch Busse ersetzt. Bis Samstag fahren auch die Nachtlinien nicht.
Die Wiederaufnahme des Nachtnetzes wird nun möglich, weil der MVG nach eigener Aussage weitere Leihfahrer und Busse privater Anbieter angeheuert hat. Sollten allerdings die GDL-Fahrer erneut die Arbeit niederlegen, benötigt die MVG die Busse und Fahrer, um tagsüber ihr Notnetz anzubieten.
Zuletzt hatten Fahrgastvertreter sowie Stadträte von CSU und Grünen das Festhalten der MVG am Notnetz und insbesondere den Wegfall der Nachtlinien kritisiert. Die CSU störte sich auch daran, dass die Stadt für die Nachtlinien einen Zuschuss an die MVG zahlt; die Linien aber nicht bedient werden.
