München/Baierbrunn:Druck auf Erholungsgebiete

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Nicht überall willkommen: Mountainbiker in den Isarauen. (Foto: Lukas Barth)

Der Isartalverein warnt vor ungezügeltem Wachstum

Von Jürgen Wolfram, München/Baierbrunn

Der Isartalverein warnt vor einem ungezügelten Bevölkerungswachstum in der Region München. Denn eine Folge davon wäre eine enorme Zunahme des Drucks auf die Erholungsgebiete zwischen der Landeshauptstadt und dem Sylvensteinspeicher. Von der bayerischen Staatsregierung fordert der Isartalverein, Wachstum stärker in Regionen zu lenken, die Einwohner verlieren. Alle bisherigen Programme dafür reichten nicht aus.

An die Städte und Gemeinden appelliert der Verein, sich bei der Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten zurückzuhalten. Dringend zu klären seien überörtliche Verkehrsfragen. "Es spielt letztlich keine Rolle, ob der Einwohnerzuwachs in den nächsten zehn, 15 Jahren 300 000 oder 400 000 Personen beträgt, es fehlen die dazu notwendigen Planungen beziehungsweise Entscheidungen für übergeordnete Straßen und den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs", heißt es im aktuellen Jahresbericht des Isartalvereins. Bei seiner Hauptversammlung am Donnerstag, 26. November, im Künstlerhaus am Lenbachplatz dürfte das Thema eine wichtige Rolle spielen.

Ein anderer Schwerpunkt wird wie gehabt der Naturschutz im oberen Isartal sein. Nach wie vor gibt es aus Sicht das Vereins Probleme mit einem Teil der Mountainbiker, die sich südlich von München am Fluss austoben. Um trotz unklarer Gesetzeslage geordnetere Verhältnisse durchzusetzen, tagen seit mehr als fünf Jahren Vertreter der Landeshauptstadt und des Landkreises München, mehrerer Naturschutzverbände, der Deutschen Initiative Mountainbike, des ADFC, des Bayerischen Radsportverbandes, des Deutschen Alpenvereins, des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der Bayerischen Staatsforsten sowie der Isar-Anrainergemeinden. Nach der Erstellung eines Gutachtens, nach zwei Workshops und mehreren Besichtigungen soll nun versucht werden, Trails für die Mountainbiker im Isartal zwischen München und Schäftlarn vorzuschlagen.

Sobald es zu einer Einigung kommt, müssten Grundeigentümer in die Verhandlungen eingebunden, Unterhalts- und Haftungsfragen geklärt werden, heißt es im Jahresbericht des Isartalvereins. Es gehe in erster Linie darum, dass auch die Wanderer im Isartal auf beiden Uferseiten einen Weg haben, der von Radfahrern nicht genutzt werden darf. Die Vereinsziele vertritt in diesem Zusammenhang vor allem die ehemalige Bürgermeisterin von Baierbrunn, Christine Kammermeier, die als Ausschussmitglied dem Vorstand des Isartalvereins angehört.

© SZ vom 10.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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