Die Besten in Oberbayern sind sie schon, aber sie wollen mehr. Genau genommen: in die Hauptstadt. Und Christine Franzlik kommt dann natürlich mit, schließlich trainiert sie die Geräteturner am Lise-Meitner-Gymnasium Unterhaching, die diese Woche beim Landesfinale von "Jugend trainiert für Olympia" antreten. Gewinnen sie, dürfen sie nach Berlin zum Bundesfinale. "Man ist stolz, aber man macht das auch für die Kinder", sagt Franzlik. Für die Schüler der fünften bis siebten Klasse sei eine Fahrt nach Berlin das große Ziel.
Seit 16 Jahren arbeitet Franzlik schon als Lehrerin am Lise-Meitner. Ihre Geschichte mit der Schule ist aber viel länger: Franzlik war hier selbst Schülerin. Auch mit Turnen kennt sie sich aus: "Ich bin beim TSV Unterhaching großgeworden", sagt sie. Auch damals hat sie in Berlin an Wettkämpfen von "Jugend trainiert für Olympia" teilgenommen. Gewonnen haben sie aber nicht. Später sei die Teilnahme an den Wettkämpfen ein wenig eingeschlafen, sagt Franzlik. Als sie selbst als Lehrerin an die Schule zurückkam, wollte sie die Wettkämpfe wieder aufleben lassen. Und das hat sie geschafft.
Drei Mal Bundessieger
Sechs Mal war Franzlik jetzt schon mit einer Gruppe in Berlin, drei Mal wurden sie sogar Bundessieger. Dabei nehmen an dem bundesweiten Wettbewerb jedes Jahr etwa 800 000 Kinder und Jugendliche teil, viele von ihnen gehen auf Sportschulen. Das Lise-Meitner-Gymnasium ist keine Sportschule. Dass sie trotzdem so erfolgreich ist, liegt laut Franzlik an der Zusammenarbeit mit dem TSV Unterhaching: Viele trainieren beim Sportverein, manche aber auch nur in der Schule.
Für die Wettkämpfe setzt Franzlik dann aus allen Schülern eine Mannschaft zusammen, mit der sie sich die besten Chancen auf den Sieg ausrechnet. Oft sind die Teams gemischt mit Buben und Mädchen. Wie die Trainerin ihre Sportlerinnen und Sportler vor den großen Wettkämpfen motiviert? "Ich sage immer, jeder sollte seinen besten Wettkampf machen und zufrieden mit sich sein", sagt Franzlik. Die nächste Motivationsrede dürfte es am 7. und 8. März geben. Dann treten die Schulen der Regierungsbezirke in Bayern gegeneinander an. Die Wettkämpfe richtet das Unterhachinger Gymnasium diesmal selbst aus.
Ein wenig Nervosität kommt da schon auf, vor allem bei den Älteren: "Die Siebtklässler realisieren das eher, die Fünftklässler gehen da noch unbefangener rein", sagt Franzlik. Kann sich die Gruppe am Mittwoch durchsetzen und die Sporthalle als Erstplatzierter verlassen, fahren Franzlik und ihr Kollege Wolfgang Dauser mit ihren Turnern auch in diesem Jahr wieder nach Berlin.