Ottobrunn:Neuer Wirt gesucht

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Der Pächter des "Ayinger" im Wolf-Ferrari-Haus kehrt nach der langen Schließung nicht zurück. Nun hofft die Brauerei auf "tolle Wirtsleute" mit stimmigem Konzept.

Von Stefan Galler, Ottobrunn

Jetzt ist es also amtlich: In der Gaststätte "Ayinger" im Wolf-Ferrari-Haus am Ottobrunner Rathausplatz wird es einen Wirtewechsel geben. Das bestätigte Helmut Erdmann, Direktor der Ayinger-Brauerei, auf SZ-Nachfrage. "Wir sind in Verhandlungen mit potenziellen neuen Pächtern", sagte Erdmann. "Und da ist der bisherige Wirt Markus Grenzdörffer nicht mehr dabei."

Bereits seit Monaten hatte in der Gemeinde das Gerücht die Runde gemacht, dass das Wirtshaus in der bisherigen Konstellation nicht weitergeführt werden würde. Das Ayinger hatte nur noch sporadisch geöffnet, was aber eben nicht nur den Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie geschuldet war. Als die bayerische Wirtschaft dann über den Winter dauerhaft geschlossen war, sorgte das auch für Unmut bei vielen Ottobrunner Bürgern. Wochenlang hieß es auf der Internetseite und auf dem Anrufbeantworter des Lokals, man sei "bis 25. Januar im Betriebsurlaub", auch über dieses Datum hinaus.

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Vor der Biergartensaison soll es wieder losgehen, es gebe "zwei, drei Interessenten"

Mittlerweile poppt beim Aufrufen der Webseite eine Mitteilung auf, die klarstellt, dass es einen Neuanfang geben wird: "Liebe Gäste, das Wirtshaus bleibt bis auf weiteres geschlossen. Wir bedanken uns für Ihre Treue in den letzten Jahren und wünschen ihnen alles Gute."

Brauerei-Direktor Erdmann hofft nun, dass man noch vor dem Start der Biergartensaison mit einem neuen Team durchstarten kann: "Zwei, drei Interessenten" gebe es, er sei guter Dinge, dass man unter den Bewerbern "tolle, neue Wirtsleute" finde, die das Wirtshaus auch im Sinne der Gemeinde weiterführen sollten: "Das Konzept, hier eine bayerische, bierlastige Gaststätte zu haben, gibt ja schon die Einrichtung vor", sagt Erdmann. "Ein Edel-Italiener wird da bestimmt nicht reinkommen." Auch sei eine Belebung der fünf Kegelbahnen im Keller durchaus wünschenswert, diese seien zuletzt nur noch für Kindergeburtstage vermietet worden.

Wirt Grenzdörffer führte seit 2019 parallel den Tannengarten - auch der hat derzeit geschlossen

Über den Verlauf der Verhandlungen mit Grenzdörffer will der Ayinger-Direktor nicht viel sagen. "Es hat halt keine Möglichkeit mehr gegeben, gemeinsam weiterzumachen." Es gilt als wahrscheinlich, dass auch von Seiten der politischen Vertreter Ottobrunns Druck in diese Richtung gemacht wurde, zu deutlich war die immer wieder geäußerte Kritik der Bürger am Umgang der Belegschaft mit den Gästen und an der Qualität der Speisen.

Grenzdörffer führte das Gasthaus mit seiner Frau Melanie seit 2013, davor war er Betriebsleiter bei Wirt Stephan Kuffler im "Seehaus" im Englischen Garten gewesen und anschließend Chef im "Gut Keferloh". Seit Juli 2019 sind die beiden auch für den "Tannengarten" in der Pfeuferstraße in München-Sendling verantwortlich. Womöglich wurde die Doppelbelastung irgendwann zu viel. Allerdings hat man derzeit auch im Tannengarten keine Chance auf eine kühle Halbe Ayinger, das Lokal ist laut der offiziellen Internetseite noch bis 15. März geschlossen.

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