Bezahlbarer Wohnraum:DGB: Spekulation treibt Mieten in die Höhe

Bauland ist in den vergangenen Jahren immer teurer geworden. (Foto: McPhoto/B. Leitner /imago images/blickwinkel)

Im Landkreis München sind die Preise für Bauland innerhalb von zehn Jahren um 181 Prozent gestiegen. Die Gewerkschaft sieht das als Hauptgrund für die gestiegenen Wohnkosten.

Wegen der stark gestiegenen Bodenpreise schlägt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Alarm. Dessen Kreisverband München, Dachau, Fürstenfeldbruck und Starnberg fordert dringend mehr öffentlich geförderten Wohnraum im Landkreis München und verweist auf die Zahlen des Statistischen Bundesamts. Demnach kostete der Quadratmeter Bauland im Jahr 2022 durchschnittlich 2295 Euro. Dies bedeute eine Preissteigerung von 181 Prozent in den vergangenen zehn Jahren, teilt der DGB mit.

"Bezahlbarer Wohnraum ist schon jetzt ein großes Problem in unserer Region. Die immer noch weiter steigenden Preise für Bauland führen zu immer noch teureren Mieten", mahnt Kreisvorsitzende Simone Burger. Bayernweit kostete laut DGB ein Quadratmeter Bauland 2022 durchschnittlich 429 Euro. Der Landkreis München liege mit seinen Preisen auf Platz zwei und damit noch vor dem Landkreis Starnberg. An erster Stelle steht die Landeshauptstadt München.

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Als Hauptkostentreiber sieht der DGB die Bodenspekulationen. "Privatisierte, baureife Grundstücke werden oftmals nicht bebaut, weil es sich mehr rechnet, damit zu spekulieren und es später profitabel weiterzuverkaufen", so Burger. Auch hier müsse der Gesetzgeber ran, fordert sie. "Wir setzen uns dafür ein, dass Gewinne, die durch bloße Spekulation zustande kommen, abgeschöpft werden."

Der Gewerkschaftsbund gibt auch dem Freistaat Bayern eine Mitschuld dafür, dass Wohnraum immer teurer wird. So sei 2018 "mit großem Tamtam" die eigene Wohnungsbaugesellschaft Bayern-Heim gegründet worden. Doch sei die Bilanz fünf Jahre später ernüchternd. "Von den angekündigten 70 000 neuen Wohnungen, davon 20 000 Sozialwohnungen, die jährlich gebaut werden müssten, ist die bayerische Staatsregierung weiter entfernt denn je", kritisiert Burger. Stattdessen fielen sogar jährlich etwa 3000 Sozialwohnungen aus der Bindung.

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