Die Grünwalder Grünen konnten ihre schon lange vorher geplante Party tatsächlich feiern: Sie verdoppelten ihre Sitze im Gemeinderat von zwei auf vier. Die größte Freudenparty gab es aber für Bürgermeister Jan Neusiedl, der nicht nur mit 70,9 Prozent der Stimmen als Bürgermeister wiedergewählt wurde, sondern auch mit seiner CSU die absolute Mehrheit im Gemeinderat behält.
Einen Sitz hat die CSU zwar verloren, jedoch immer noch 13, während alle anderen Parteien zusammen auf elf kommen. Deren Hoffnung, die CSU künftig überstimmen zu können, hat sich damit nicht erfüllt. Neusiedl dagegen ist nach eigener Aussage "sehr zufrieden". Den "Trend sehr stark zu den Grünen" hatte er erwartet, findet ihn allerdings im Vergleich zu anderen Orten eher klein. Die Parteifreien haben nach wie vor ihre vier Sitze, die sie auch bisher hatten, die FDP hat wieder zwei, was sie freut, da sie vor einigen Monaten einen Gemeinderat an die CSU verloren hatten. Die SPD hat immerhin einen Kandidaten wieder hineingebracht.
Ändert sich nun also im Grünwalder Gemeinderat eher nichts? Sieht so aus, ist aber laut Neusiedl gar nicht schlimm, denn: "Wir hatten ein sehr kollegiales Verhältnis", sagt er. Sogar den Wahlkampf verzeiht der Sieger den Gegnern gerne. "Jeder muss versuchen, auf sich aufmerksam zu machen." Insgesamt fand er die Themen der Gegner eher unbedeutend. "Glückliches Grünwald, wenn wir solche Probleme haben." Ingrid Reinhart von den Grünen hofft auf die Position des Dritten Bürgermeisters oder eher der Dritten Bürgermeisterin für eine andere Partei als die CSU, gerne auch für die Grünen. Achim Zeppenfeld, SPD, bedauert, dass die Wähler nicht "mehr Mut" hatten und die Mehrheit der CSU abgeschafft haben.