Haar:Runder Tisch zum Kleinen Theater gescheitert

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Stein des Anstoßes ist der Veranstaltungsbetrieb auf der Open-Air-Wiese. (Foto: Sebastian Gabriel/)

Die über Lärm klagenden Anwohner, das Rathaus und die Theaterleitung können sich nicht auf eine gemeinsame Erklärung einigen. Die Nachbarn wenden sich mit einer Petition an den Landtag.

Von Bernhard Lohr, Haar

Der Konflikt um den Open-Air-Betrieb am Kleinen Theater in Haar ist doch noch nicht ausgestanden. Das Rathaus hat bald 14 Tage nach einem runden Tisch am Montag das Scheitern des Vermittlungsversuchs eingeräumt und erklärt, dass man keine Einigung "auf die Formulierung einzelner Maßnahmen" habe finden können. "Gemeinsam ist lediglich, dass es uns nicht gelingen wird, unter diesen Umständen eine gemeinsame Erklärung nach außen abzugeben." Die Anwohner erklärten ihrerseits, sie hätten bereits eine Petition an den Landtag eingereicht, wodurch sie sich eine Prüfung der Vorgänge erwarten. Sie befürchten nach eigener Aussage einen über bisherige Genehmigungen hinausgehenden Veranstaltungsbetrieb und fordern die Sicherung ihrer Nachtruhe.

Teilnehmer des runden Tisches vom 23. August berichten davon, dass man damals mit dem guten Gefühl auseinandergegangen sei. Damals trafen sich betroffene Anwohner mit der Theaterleitung, einem Vertreter des Bezirks, Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU), CSU-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat, Dietrich Keymer, und den SPD-Gemeinderäten Thomas Fäth und Peter Paul Gantzer. Noch vor dem vergangenen Wochenende zeigte man sich im Rathaus zuversichtlich, das Ergebnis abgestimmt in schriftlicher Form vorlegen zu können. Doch am Ende trugen die Anwohner sowie die SPD-Vertreter die Formulierungen nicht mit. Fäth erklärte, die jetzt vorliegende Textversion unterscheide sich von der ursprünglichen "gravierend".

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Dabei zeigt sich die Gegenseite überzeugt, "große Zugeständnisse" gemacht zu haben und sich gerade zur Nutzung der erst infolge der Corona-Pandemie ausgebauten Open-Air-Fläche klar geäußert zu haben. Das Kleine Theater, der Klinikverbund des Bezirks Oberbayern (KBO) und der Bezirk betonen in der Erklärung, die die Gemeinde und CSU-Gemeinderat Keymer unterstützen, insbesondere, dass das Theater seinen Betrieb "auf Grundlage der von verschiedenen Gremien getroffenen politischen Beschlüsse, sowie weiterhin unter Einhaltung vorliegender Konzessionen und Genehmigungen fortsetzen", werde. Weitergehende Forderungen gingen "deutlich über eine Lösung dieses Problems" hinaus.

Doch die Anwohner wollen noch einiges deutlich klargestellt haben, etwa, dass sie das Theater und dessen Veranstaltungsbetrieb in dem ursprünglich genehmigten Ausmaß unterstützen. Ihr Vertrauen, dass es das Rathaus dabei belässt, ist aber begrenzt. Keymer warnte jüngst davor, den Veranstaltungsbetrieb zu stark einzuschränken. Peter Paul Gantzer betonte am Montag, das Theater habe Bestimmungen wie die TA-Lärm, die Biergartenverordnung oder das Bundesimmissionsschutzgesetz zu beachten. Seiner Einschätzung nach hat die Petition an den Landtag Aussicht auf Erfolg.

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