Kirchheims Ortsmitte:Einblicke und Ausblicke in die Zukunft

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Ein Gymnasium mit Galerien und Sitzinseln, ein Landschaftspark mit Teich und Ufern, Wohnungen für Einheimische sowie Einrichtungen für Kinder und Senioren - die Pläne für die neue Ortsmitte der Gemeinde nehmen mehr und mehr Gestalt an.

Von Christina Hertel, Kirchheim

Die Pläne für das Kirchheimer Neubaugebiet, das heute noch zum Großteil Acker ist und auf dem bis 2030 eine Siedlung mit Park, Wohnungen, Schulen, Kindergärten und Rathaus entstehen soll, werden immer konkreter. In der Gemeinderatssitzung am Montagabend stellten die Planer die neusten Änderungen vor und das Gremium verabschiedete diese mehrheitlich. Auch Details rund um das neue Gymnasium wurden kürzlich bekannt. Ein Überblick.

Gymnasium

Für mehr als 90 Millionen Euro wird in Kirchheim ein neues Gymnasium gebaut. Markant ist bei dem Entwurf vor allem das Foyer, das sich über alle Stockwerke zieht. Visualisierung: Hitzler Architekten (Foto: N/A)

Wie das neue Gymnasium aussehen soll, kann man sich inzwischen besser vorstellen: Wenn die Schüler 2022 das Gebäude betreten, stehen sie in einem hellen Foyer, das sich über vier Stockwerke erstreckt, das geschwungene Galerien hat und an dem eine Aula mit Platz für 600 Menschen anschließt. Dort, wo die Fachräume für Chemie, Physik und Biologie liegen, befindet sich auch die Bibliothek. In den Lernbereichen stehen Sitzinseln zum Arbeiten und Ausruhen und Spinde für Laptops. Neben einem Kunstrasenfeld soll es Plätze für Handball, Basket- und Beachvolleyball geben. Außen werden grüne Inseln zum Sitzen, Theaterspielen und für den Unterricht im Freien gebaut. Kosten soll die Schule etwa 92 Millionen Euro. Den Eindruck, dass der Preis egal wäre, versucht die Gemeinde zu vermeiden: Noch im Frühjahr war sie von 94 Millionen ausgegangen. Nun haben die Planer noch einmal nachgebessert und nachgerechnet, sodass sie davon ausgehen, etwa 1,4 Millionen Euro einsparen zu können. Allerdings gibt es einen Kostenpuffer von 4,8 Millionen Euro. Um den Schulweg möglichst sicher zu machen, hat Kirchheim auch die Pläne für die Heimstettener Straße angepasst. Dort wird es je Richtung separate Radwege geben, die von der Fahrbahn per Streifen abgetrennt sind.

Hell, geräumig und modern soll das neue Gymnasium in Kirchheim sein. Die Eröffnung ist 2022 geplant. Visualisierung: Hitzler Architekten (Foto: N/A)

Ortspark

Eigentlich deutete es sich schon im Sommer an, seit Montagabend ist es offiziell: Das Kirchheimer Rathaus führt Preisverhandlungen mit den Landschaftsarchitekten aus dem Büro Sinai, die den neuen Ortspark realisieren sollen und die vor dem neuen Rathaus einen Teich mit begrünten Ufern vorsahen. Bei einem städtebaulichen Ideen-Wettbewerb gewann das Berliner Büro den ersten Platz. Alle anderen Architekten zogen sich inzwischen zurück. Was der neue Park und die Landesgartenschau, die darin 2024 stattfinden wird, kosten, steht noch nicht fest. Klar ist bloß: Alleine für den Wettbewerb hat die Gemeinde bis jetzt 410 000 Euro ausgegeben. Es kommen wohl noch einmal 40 000 Euro hinzu. Die Verwaltung geht davon aus, dass der Bezirk rund 60 Prozent der Kosten übernimmt.

Haus für Kinder

Auf dem Areal der neuen Ortsmitte soll auch eine Mittagsbetreuung für etwa 200 Kinder entstehen. Die Junge Union (JU) hat beantragt, auf diesem neuen Gebäude gemeindeeigene Wohnungen zu errichten. Später sollen dort vor allem Einheimische und Mitarbeiter des Rathauses einziehen, heißt es in dem Antrag. Der Gemeinderat nahm diese Forderung in seiner Sitzung am Montag an. Zudem beschloss er, das Gebäude so zu erweitern, dass dort drei Förderklassen des Landkreises München untergebracht werden können.

Wohnen

Ein Ziel der Ortsentwicklung ist Wohnraum zu schaffen. Insgesamt sollen rund 900 Wohnungen und 330 Eigenheime neu gebaut werden. Damit vor allem Einheimische und Familien davon profitieren, soll eine Arbeitsgruppe, die unter anderem aus zwei Gemeinderäten und einem Juristen besteht, ihren Kriterienkatalog zur Vergabe überarbeiten. Kommendes Jahr beginnt der Verkauf der Wohnungen und Reihenhäuser. Die Preise sind noch unbekannt. Fest steht auch, dass es für Privatinteressenten keine Grundstücke zur freien Bebauung geben wird.

Seniorenheim

Weil die Bevölkerung immer älter wird, ist im Zuge der Ortsentwicklung vorgesehen, das Seniorenheim zu erweitern. In Zukunft wird es im Süden des Parks zwei Gebäude geben: eines für die Pflege, eines für das Betreute Wohnen. Dieses soll mit mehr als 5000 Quadratmetern Geschossfläche größer werden als zunächst angenommen. Statt vier soll es fünf Stockwerke haben. Dadurch können Bäume im Süden des Gebäudes erhalten bleiben.

© SZ vom 09.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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