Kirchheim:Ruf nach Schwimmbad wird lauter

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Jetzt fordern auch die Grünen in Kirchheim ein Gemeinschaftsprojekt mit Aschheim und Feldkirchen.

Von Irmengard Gnau, Kirchheim/Aschheim/Feldkirchen

Der Wunsch nach einem eigenen Schwimmbad ist im Landkreis offenkundig virulent. Da der Hohenbrunner Gemeinderat gerade ein neues Bad beschlossen hat, machen nun die Kirchheimer Grünen einen weiteren Vorstoß. Mit einem Antrag im Gemeinderat wollen sie Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) und die Verwaltung dazu bringen, ihre bislang ablehnende Meinung zu ändern und einen Plan für eine gemeinsam mit den Nachbarn Feldkirchen und Aschheim zu errichtende Schwimmhalle im Nordosten des Landkreises zu fassen.

An den Schulen der Gemeinden gibt es derzeit keinen Schwimmunterricht

Fraktionssprecher Rüdiger Zwarg weist in seinem Schreiben unter anderem auf einen früheren Antrag der Kirchheimer SPD hin. Diese hatte bereits 2008, damals noch unter Böltls Vorgänger Heinz Hilger (VFW), angeregt, dass die Gemeinden Kirchheim, Aschheim und Feldkirchen im Rahmen ihrer gemeinsamen Geothermieaktivitäten entstehendes Warmwasser doch für ein Hallenbad nutzen sollten. Damals kam das Projekt nicht zustande, keine der Kommunen wollte so recht die Initiative ergreifen.

Inzwischen hat sich die Situation verschärft: Seit Beginn des Schuljahres stehen im Ismaninger Hallenbad keine Schwimmzeiten mehr für ortsfremde Schulklassen zur Verfügung. Da im Umkreis keine andere Schwimmstätte Kapazitäten frei hat, gibt es in Konsequenz für die Schüler der Schulen in Kirchheim, Aschheim und Feldkirchen in diesem Jahr keinen Schwimmunterricht.

Das neue Hallenbad in Hohenbrunn kostet wohl neun Millionen Euro

Ein Umstand, der nicht nur Eltern besorgt macht. Auch die Ortsverbände der Frauen-Union in Aschheim und Kirchheim setzen sich für ein Hallenbad ein. Nicht zuletzt angesichts einer steigender Anzahl von Badeunfällen mit dem Hintergrund, dass viele Kinder nicht mehr schwimmen können, sei ein Schwimmbad für die Gemeinden - mit gemeinsam mittlerweile etwa 29 000 Einwohnern - dringend notwendig.

Das sehen die Kirchheimer Grünen ähnlich. Die Kosten eines solchen Projekts, mit denen Böltl und sein Aschheimer Amtskollege Thomas Glashauser (CSU) bislang argumentierten, hält Zwarg für "eine Frage der Prioritäten". Die Finanzen seien zwar knapp, als interkommunales Projekt scheine ein Schwimmbad dennoch realisierbar.

Schwimmunterricht
:Auf dem Trockenen

Die Bürgermeister von Kirchheim, Aschheim und Feldkirchen scheitern mit ihren Bemühungen, Schwimmunterricht für ihre Schüler zu sichern. Der Bau eines interkommunalen Hallenbads ist ihnen zu teuer.

Von Verena Fücker

Das findet auch SPD-Gemeinderat Marcel Prohaska. "Es wäre wirklich eine Schande, wenn sich das drei Gemeinden nicht leisten könnten", sagt Prohaska auch mit Blick auf das Hohenbrunner Vorhaben. Der südlich gelegene Landkreisnachbar hat neun Millionen Euro für sein neues Schwimmbad veranschlagt, von denen die Kommune selbst wohl sieben zu tragen haben wird.

Gibt es einen Bürgerentscheid?

Die Frauen-Union hatte das Schuljahr 2016/17 als Wunschtermin für die Inbetriebnahme eines interkommunalen Schwimmbads genannt. Auch die Grünen hoffen auf ein "zügiges Angehen" eines Schwimmbadbaus; um diesem Anliegen Nachdruck zu verleihen, erwähnen sie auch die Möglichkeit eines Bürgerentscheids zu diesem Thema, respektive eines Antrags auf der am 26. November anstehenden Kirchheimer Bürgerversammlung.

© SZ vom 24.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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