Kirchheim 2024:Grüne Oasen auf Zeit

Lesezeit: 2 min

Der Naturgarten mit kleinem Schwimmteich soll Lebensraum für Mensch und Tier sein. (Foto: Sebastian Gabriel)

Privatbetriebe gestalten 13 Themengärten für die Landesgartenschau. Einige sind schon weit gediehen, andere Flächen sind noch kahl.

Von Anna-Maria Salmen, Kirchheim

Auf der Oberfläche des kleinen Teichs schwimmen Seerosenblätter. Ein schmaler Pfad führt außen herum, Bäumchen säumen das künstliche Idyll. Statt Beton wurden hier regionale Naturmaterialien verwendet, dazu heimische Gehölze und Stauden. Abgestorbene Baumstämme sind zugleich Zierde und Rückzugsraum für Insekten. "Es ist ein Ort des Lebens", sagt Andreas Schweiger.

Naturgarten nennt sich das, was er gemeinsam mit seinem Team von der Ismaninger Landschaftsgärtnerei Grüne Aussichten in Kirchheim realisiert hat. In einigen Monaten wird die Fläche möglicherweise manchem Betrachter als Inspiration für den heimischen Garten dienen, genauso wie zwölf weitere Themengärten, die während der Landesgartenschau 2024 besichtigt werden können.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

Garten- und Landschaftsbaubetriebe größtenteils aus der Umgebung zeigen hier, wie vielfältig man grüne Oasen gestalten kann. Die Schau soll auch praktischen Nutzen für die Besucher haben, wie der Geschäftsführer der Kirchheim 2024 GmbH, Maximilian Heyland, sagt: "Man kann hier seine Fragen loswerden und entsprechende Beratung finden."

Auch auf kleiner Fläche kann man in einem Gewächshaus selbst Gemüse anbauen, sagt Garten- und Landschaftsbauer Ulrich Haake. (Foto: Sebastian Gabriel)

Rund acht Monate vor der Eröffnung könnten die Fortschritte der Landschaftsgärtner nicht unterschiedlicher sein. Da sind Projekte, die wie der Naturgarten der Ismaninger Firma schon weit gediehen sind. In dem Bereich, den Garten- und Landschaftsbauer Ulrich Haake mit seinem Team gestaltet hat, steht eine Holzsauna, davor soll in einem kleinen gläsernen Gewächshaus einmal Gemüse wachsen.

Ein paar Meter weiter dagegen ist bisher vor allem eine Kiesfläche zu sehen, lediglich die Umrisse einer Sitzbank aus Beton ragen aus dem Boden. "Wir haben erst vor einer Woche angefangen", sagt Gartenbauer Johannes Sammer. Bis zur Landesgartenschau sollen auf seiner Fläche noch Blühstauden, Beerensträucher und Apfelbäumchen gepflanzt werden. "Es wird recht grün werden, auch wenn es noch nicht so ausschaut."

Bis zur Landesgartenschau soll die Kiesfläche mit Stauden, Beerensträuchern und Apfelbäumchen bepflanzt werden. (Foto: Sebastian Gabriel)

Von einem mehrere Meter hohen Aussichtsturm soll man alle 13 Themengärten und den angrenzenden Park überblicken können. Gestaltet hat ihn der Kirchheimer Künstler Roman Hummitzsch. Noch leuchtet die Fassade nur Grün. "Aber es wird noch schön", kündigt Hummitzsch lachend an. Der Turm wird außen mit Holzapplikationen verziert, innen sollen Bilder von der Baustelle aufgehängt werden.

Noch ist der Aussichtsturm nur grün. Das Modell, das Künstler Roman Hummitzsch in der Hand hält, zeigt aber schon die geplanten Holzverzierungen. (Foto: Sebastian Gabriel)

Ziel ist laut Hummitzsch ein Perspektivwechsel: "Perfekt wäre, wenn man nach oben steigt und die Dinge mit einem anderen Auge sieht." Weitblick sollen die Besucher so entwickeln, nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die Zukunft des Orts. Wobei der Blick in die Zukunft den ein oder anderen Besucher auch wehmütig stimmen könnte: Die Themengärten werden nur für den Zeitraum der Gartenschau bestehen, danach müssen sie für neue Wohnbauten weichen.

Weitblick sollen die Besucher entwickeln, nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die Zukunft. (Foto: Sebastian Gabriel)
© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusUnwetterschäden
:"Man wird öfter auf seinen Kosten sitzen bleiben"

Mit dem Klimawandel häufen sich auch in unseren Breiten Stürme und Überschwemmungen. Schäden, die dadurch entstehen, sind durch Gebäudeversicherungen in der Regel nicht abgedeckt. Experte Thomas Hartung von der Universität der Bundeswehr rät Immobilienbesitzern deshalb dringend, sich zu informieren.

Interview von Daniela Bode

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: