Auf der Oberfläche des kleinen Teichs schwimmen Seerosenblätter. Ein schmaler Pfad führt außen herum, Bäumchen säumen das künstliche Idyll. Statt Beton wurden hier regionale Naturmaterialien verwendet, dazu heimische Gehölze und Stauden. Abgestorbene Baumstämme sind zugleich Zierde und Rückzugsraum für Insekten. "Es ist ein Ort des Lebens", sagt Andreas Schweiger.
Naturgarten nennt sich das, was er gemeinsam mit seinem Team von der Ismaninger Landschaftsgärtnerei Grüne Aussichten in Kirchheim realisiert hat. In einigen Monaten wird die Fläche möglicherweise manchem Betrachter als Inspiration für den heimischen Garten dienen, genauso wie zwölf weitere Themengärten, die während der Landesgartenschau 2024 besichtigt werden können.
Newsletter abonnieren:SZ Gerne draußen!
Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.
Garten- und Landschaftsbaubetriebe größtenteils aus der Umgebung zeigen hier, wie vielfältig man grüne Oasen gestalten kann. Die Schau soll auch praktischen Nutzen für die Besucher haben, wie der Geschäftsführer der Kirchheim 2024 GmbH, Maximilian Heyland, sagt: "Man kann hier seine Fragen loswerden und entsprechende Beratung finden."
Rund acht Monate vor der Eröffnung könnten die Fortschritte der Landschaftsgärtner nicht unterschiedlicher sein. Da sind Projekte, die wie der Naturgarten der Ismaninger Firma schon weit gediehen sind. In dem Bereich, den Garten- und Landschaftsbauer Ulrich Haake mit seinem Team gestaltet hat, steht eine Holzsauna, davor soll in einem kleinen gläsernen Gewächshaus einmal Gemüse wachsen.
Ein paar Meter weiter dagegen ist bisher vor allem eine Kiesfläche zu sehen, lediglich die Umrisse einer Sitzbank aus Beton ragen aus dem Boden. "Wir haben erst vor einer Woche angefangen", sagt Gartenbauer Johannes Sammer. Bis zur Landesgartenschau sollen auf seiner Fläche noch Blühstauden, Beerensträucher und Apfelbäumchen gepflanzt werden. "Es wird recht grün werden, auch wenn es noch nicht so ausschaut."
Von einem mehrere Meter hohen Aussichtsturm soll man alle 13 Themengärten und den angrenzenden Park überblicken können. Gestaltet hat ihn der Kirchheimer Künstler Roman Hummitzsch. Noch leuchtet die Fassade nur Grün. "Aber es wird noch schön", kündigt Hummitzsch lachend an. Der Turm wird außen mit Holzapplikationen verziert, innen sollen Bilder von der Baustelle aufgehängt werden.
Ziel ist laut Hummitzsch ein Perspektivwechsel: "Perfekt wäre, wenn man nach oben steigt und die Dinge mit einem anderen Auge sieht." Weitblick sollen die Besucher so entwickeln, nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die Zukunft des Orts. Wobei der Blick in die Zukunft den ein oder anderen Besucher auch wehmütig stimmen könnte: Die Themengärten werden nur für den Zeitraum der Gartenschau bestehen, danach müssen sie für neue Wohnbauten weichen.