Ismaning:Kein Ponyhof

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In Fischerhäuser soll nach Auffassung der Gemeinde Ismaning kein Reiterhof entstehen. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Die Gemeinde lehnt die Pläne für einen Reitstall in Fischerhäuser rundweg ab. Die Hälfte des Anwesens würde im Landschaftsschutzgebiet liegen.

Von Sabine Wejsada, Ismaning

Der Ismaninger Gemeinderat hat dem Neubau eines Reiterhofs an der Freisinger Straße 119 im Ortsteil Fischerhäuser eine klare Absage erteilt. Ein privater Investor wollte dort ein Bürogebäude mit zwei Wohnungen, eine Reithalle mit abgeschlossenem Stall, eine Pferde-Führanlage und ein Mistgebäude errichten. Südlich davon sollten zudem ein Springplatz und mehrere Weiden angelegt werden. Die bisher dort vorhandenen landwirtschaftlichen Gebäude sollten abgerissen werden, bis auf das kleine Wohnhaus, in dem die bisherigen Eigentümer weiterhin ein lebenslanges Wohnrecht haben sollen.

Christian Pohl, der im Rathaus für die Bauleitplanung zuständig ist, empfahl dem Gemeinderat, das Projekt rundweg abzulehnen. Gründe gibt es dafür offenbar einige. Die fraglichen Grundstücke liegen im sogenannten Außenbereich, der laut Gesetz von einer Bebauung grundsätzlich freizuhalten ist, es sei denn, es handelt sich um eine landwirtschaftliche Nutzung. Im aktuellen Flächennutzungsplan der Gemeinde ist der Bereich laut Pohl als Fläche für die Landwirtschaft ausgewiesen, im Süden des Geländes gibt es zudem einen bedeutenden Baumbestand. Zu allem Überfluss liegt das Areal auch noch zu etwas mehr als der Hälfte innerhalb des Landschaftsschutzgebiets "Isartal". Was mit dem Plänen nicht vereinbar sei, sagte Pohl.

Reithalle und Zuschauertribünen geplant

Kernstück der geplanten Anlage wäre nach Angaben der Rathausverwaltung im Norden parallel zur Freisinger Straße eine Reithalle mit Lager- und Abstellflächen für Maschinen - und zwei Zuschauertribünen, die Platz für 100 Besucher bieten würden. Im Stall sollten neun Boxen für Pferde entstehen, weiter im Westen des Geländes planten die Antragsteller eine kreisrunde Führanlage mit einem Durchmesser von etwa 22 Metern und Kegeldach. Größere Weideflächen und ein Springplatz sind auf dem Plan im Süden eingezeichnet. "In welcher Form soll der Reiterhof betrieben werden?", fragte Pohl und mutmaßte angesichts der Größe des Vorhabens, dass es sich dabei nicht um "reine Lieberhaberei" handeln könne. Noch dazu müssten 56 Bäume weichen.

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Das Fazit des Ismaninger Rathauses fällt denn auch kritisch aus: Die Voraussetzungen für eine Privilegierung dürften wohl nicht vorliegen, heißt es in der Stellungnahme. Selbst wenn eine solche nachgewiesen werden könnte, so Pohl, sollte der Gemeinderat seine Zustimmung verweigern. Man sehe keine Notwendigkeit für das Vorhaben und werde deswegen kein Bauleitplanverfahren einleiten. Dafür gebe es derzeit weder Mittel im Haushalt noch Zeit im Bauamt, versicherte Pohl. Der Gemeinderat folgte dem Vorschlag einstimmig.

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