Coronavirus im Landkreis München:Impfzentren öffnen wieder - und suchen Mitarbeiter

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Landrat Christoph Göbel holt sich in Oberhaching seine Booster-Impfung mit Moderna ab. (Foto: Claus Schunk)

In Unterschleißheim und Oberhaching gibt es wieder eine feste Infrastruktur für Covid-Immunisierungen. Doch die Kapazität ist wegen Personalmangel begrenzt.

Von Iris Hilberth, Oberhaching

Gerade mal zwei Tage lang waren die Impfzentren in Oberhaching und Unterschleißheim geschlossen, dann kam die Nachricht von der Regierung: Bitte wieder öffnen. Also haben die Johanniter und das Bayerische Rote Kreuz jetzt alles erneut aufgebaut: die Anmeldung und die Wegweiser, die Warteräume mit den Sitzgelegenheiten, die Kabinen für die Ärzte und jede Menge Kabel für die Computer. Nach vier Tagen war in Oberhaching alles etwa so wie vorher, als hätte keiner zwischenzeitlich mal den Stecker gezogen, um dann festzustellen: War doch keine so gute Idee mitten in der Pandemie. Seit diesem Mittwoch wird am Keltenring in Oberhaching und an der Freisinger Straße 3 in Unterschleißheim geimpft. Damit hat der Landkreis zusammen mit dem Standort Haar wieder drei Impfzenten.

Über die Neueröffnung des Impfzentrums Unterschleißheim freuen sich unter anderem Bürgermeister Christoph Böck, Landrat Christoph Göbel (vorne von links) und BRK-Kreisvorsitzender Karl-Heinz Demenat. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Einer der ersten, der bei den Johannitern in Oberhaching den Ärmel für seine dritte Impfung hochkrempelte, war am Mittwochmittag Landrat Christoph Göbel (CSU). Normalerweise sei es nicht seine Art, so etwas vor Fotografen zu demonstrieren, sagte Göbel; diesmal sei es ihm aber wichtig zu zeigen, dass man sich nach zweimaliger Impfung mit Biontech ohne Bedenken das Moderna-Vakzin spritzen lassen könne. Denn das ist der Impfstoff, der aktuell hauptsächlich hier angeboten wird. Der Anteil der Biontech-Impfdosen sei geringer und allen unter 30 Jahren vorbehalten sowie Schwangeren und Personen mit nachgewiesenen Herzerkrankungen. Göbel hofft, Impfbereiten, die zuvor Biontech verabreicht bekommen haben, die Angst vor dem amerikanischen Impfstoff nehmen zu können. "Das Risiko ist bei beiden Impfstoffen vergleichbar gering und Mediziner haben mir bestätigt, dass einen Überkreuz-Impfung beim Boostern sogar von Vorteil sein soll", sagte der Landrat.

Mit 150 Impfungen am Tag sind die Johanniter in Oberhaching in die neue Runde gestartet. Die Zahl ließe sich auf das Doppelte steigern, denn in dem Gebäude am Keltenring kann auch das Obergeschoss genutzt werden. Einzig am Personal scheitert die Erhöhung der Impfzahlen noch. Mehrere hundert Mitarbeiter fehlen laut Landrat aktuell für alle drei Impfzentren sowie für die Teststation. Unterdessen versucht das Landratsamt auch den Aufbau von Kinderimpfstationen in die Wege zu leiten. Man sei mit allen Kommunen im Gespräch und habe auch schon viele Vorschläge. Von 20. Dezember an soll das Vakzin für Fünf- bis Zwölfjährigen vorrätig sein. Für eine Impfung in den Zentren ist ein Termin notwendig, die Anmeldung erfolgt über das Registrierungsportal Bayimco.

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