Kirchheim:Hospizarbeit ist gesichert

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Verena Reckzeh sieht die Arbeit des Hospizvereins in Kirchheim gesichert. (Foto: Claus Schunk)

Der Landkreis schießt dem Verein Gelder der Krankenkassen für hauptamtliche Fachkräfte vor.

Der Hospizverein Kirchheim ist finanziell gesichert und muss keine Einschränkung seines Angebots vornehmen. Der 2001 gegründete Verein war im Juni nach eigenen Angaben "aus Qualitätsgründen" aus dem Verbund mit dem Caritas-Zentrum in Oberhaching für Ambulante Hospiz- und Palliativversorgung ausgetreten. Die Caritas hatte bis dahin die ausgebildeten Hospizkoordinatoren gestellt, die als Fachkräfte die 35 ehrenamtlichen Hospiz- und Palliativbegleiter in Kirchheim anleiten und vor allem Erstgespräche mit Todkranken und deren Angehörigen führen.

Wegen Krankheit und Personalmangels bei der Caritas waren in den vergangenen Monaten allerdings viele Einsatzzeiten der Koordinatorinnen ausgefallen, Terminzusagen wurden dadurch unsicher. Verena Reckzeh, die Leiterin des Kirchheimer Vereins, entschied sich darauf hin - und eigenen Worten zufolge nach gründlicher Überlegung - für den Ausstieg aus dem Verbund. Nachdem der Verein kurzfristig eigene hauptamtliche Palliativ-Care-Fachkräfte gefunden hatte, übernahm er von der Caritas die Zuständigkeit für zwei Pflegeheime in Aschheim und Kirchheim, wie Reckzeh mitteilt; in Feldkirchen betreut der Verein schon länger Patienten. Der Preis für die Selbständigkeit ist allerdings, dass der Hospizverein seine Koordinatorinnen selbst bezahlen muss.

Reckzeh, die für ihren ehrenamtlichen Einsatz im Hospizbereich kürzlich das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten hat, erhielt von Landrat Christoph Göbel (CSU) nun die Zusage, dass der Landkreis München die dem Verein zustehenden Fördergelder vorab in einer Tranche überweist. "Diese Unterstützung ist eine sehr erfreuliche Entwicklung und wir können dadurch unser breites Angebot sichern und sogar erweitern", sagt Reckzeh. Sie weist auf das neue Projekt "Hospiz- und Palliativarbeit im Quartier" hin, das in Kirchheim, Aschheim und Feldkirchen Apotheker, Hausärzte und Pflegeinrichtungen zusammenbringen soll.

In einer früheren Fassung hieß es irrtümlich, der Landkreis gehe für Gelder der Krankenkassen in Vorleistung.

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