Noch vor gut dreieinhalb Jahren wollte sie die Gemeinde Hohenbrunn als Bürgermeisterin in die Zukunft führen - jetzt legt Pauline Miller nach zehn Jahren ihr Gemeinderatsmandat nieder. Außerdem zieht sich die 50-Jährige, die bisher Co-Vorsitzende des Bürgerforums gewesen ist, aus der vordersten Linie der Wählergruppe zurück. Das teilte diese am Montag in einer Presseerklärung mit. Wie die jüngsten Wahlen im Rahmen der Mitgliederversammlung ergeben haben, bleibt Manfred Haucke für zwei weitere Jahre Vorstandsvorsitzender des Bürgerforums. Für Pauline Miller rückt Tilo Hoffmann als Co-Chef nach, er wird auch ihren Platz im Gemeinderat übernehmen.
Ihren Rückzug begründet die Lokalpolitikerin folgendermaßen: "Die Zeit ist gekommen, eine neue Dynamik zuzulassen. Die Entscheidung beruht besonders auf persönlichen Gründen. Insbesondere mein berufliches Engagement lässt mir einfach nicht mehr die Zeit, das Mandat so auszuüben, wie es mein Anspruch ist", teilt Miller schriftlich mit. "Aber ich bin und bleibe ein homo politicus und werde dem Bürgerforum nach wie vor als stellvertretende Vorsitzende im Vorstand angehören".
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Die dreifache Mutter hatte zur Wahl 2020 dem amtierenden Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) einen beherzten Kampf geliefert und es in einer Stichwahl auf 45,3 Prozent gebracht. Millers Hoffnungen, wenigstens einen der Bürgermeister-Stellvertreterposten zu bekommen, erfüllten sich damals jedoch nicht.
Ihrem Nachfolger im Gemeinderat und Vorstand der Wählergruppe attestiert sie eine "langjährige Verbundenheit zur Gemeinde" und "fundiertes Wissen in den relevanten Themen". Tilo Hoffmann werde "die Belange der Gemeinde sehr kompetent vertreten". Hoffmann ist in Hohenbrunn kein Unbekannter. Er gehört dem Bürgerforum seit 2015 an und war auch schon vier Jahre lang dessen Vorsitzender. Als Bruder Benedikt hält er seit mehreren Jahren beim örtlichen Starkbierfest die Fastenpredigt, sozusagen auf dem Hohenbrunner Nockherberg. "Ich freue mich auf die Arbeit im Gemeinderat und ich werde mit Sicherheit eigene Akzente setzen", wird Hoffmann in der Pressemitteilung zitiert. Es gelte nun, bei den aktuell brisanten Themen in der Gemeinde - etwa Finanzen, Realschulbau und Wohngebiet Hohenbrunn West - mehr Transparenz und Bürgernähe in die Arbeit des Gemeinderats zu bekommen.
