Bildung:Mit Puzzle-Arbeit zum Preis

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Die Ottobrunner Schüler des P-Seminars recherchieren am Max Mannheimer Studienzentrum in Dokumenten von den "Arolsen Archives" über Häftlinge des Außenlagers. (Foto: oh)

Ein P-Seminar am Gymnasium Ottobrunn wird für die Recherche- und Videoarbeit zum ehemaligen Außenlager des KZ Dachau ausgezeichnet.

Von Daniela Bode, Ottobrunn

Die Schüler des P-Seminars Geschichte am Gymnasium Ottobrunn haben wichtige lokalhistorische Erinnerungsarbeit geleistet. Für ihre Recherche- und Videoarbeit "Das Außenlager des KZ Dachau in Ottobrunn" wurden sie mit dem P-Seminarpreis des Bezirks Oberbayern ausgezeichnet. "Ich freue mich über den Preis, weil das Thema so noch mal mehr Aufmerksamkeit erfährt", sagt Antonia Rohr. Sie ist eine der elf Schülerinnen und Schüler, die sich in dem Seminar bei Geschichtslehrer Matthias Weigert in Kooperation mit dem Max Mannheimer Studienzentrum (MMSZ) in Dachau intensiv mit dem Außenlager beschäftigt haben, das an der Ecke Zaunkönig- und Zeisigstraße stand.

Die angehenden Abiturienten bereiteten nicht nur an der Schule vorhandenes Material aus früheren Arbeiten auf, sie trugen auch neues zusammen. Über die "Arolsen Archives", das internationale Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit größten Archiv zu Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus, konnten die Schüler weitere, bisher unbearbeitete Dokumente über Häftlinge des Außenlagers nutzen. Um das Thema für ihre Mitschüler möglichst ansprechend aufzubereiten, drehten sie auch Videoclips, unter anderem mit dem Sohn eines Zeitzeugen und dem Bildhauer, der das Mahnmal am Ort gestaltet hat.

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Für die Videos wälzten die Schüler sogenannte Schreibstubenkarten, auf denen vermerkt worden war, welcher Häftling wann wo war, was sie bei sich hatten und abgeben mussten und ob sie Familie hatten. Diese "Detektivarbeit, aus den einzelnen Dokumenten die Leben zu rekonstruieren, fanden die Schüler spannend", sagt Lehrer Weigert. Mit Unterlagen zu arbeiten, mit denen vorher keiner gearbeitet hatte, und "sie wie ein Puzzle zusammenzufügen, war toll", sagt Konstantin Grünwald, einer der Schüler. Tipps zum Storytelling und Drehen der Videos hatte die Gruppe am Max Mannheimer Studienzentrum bekommen. Die Clips sind über die Homepage der Schule und des Studienzentrums zu sehen.

Der P-Seminar-Preis wird jedes Jahr vom Kultusministerium ausgeschrieben, um besonders gelungene Projekte zur Studien- und Berufsorientierung zu honorieren. Die Ottobrunner Schule hat es in dieser Runde unter die besten 27 geschafft.

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