Konzertreihe:Wohltemperierte Experimente

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Shootingstar: der litauische Akkordeonist Martynas Levickis. (Foto: Sebastian Madej)

Bei "Klassik plus" treten in Grünwald innovationsfreudige Künstler mit unkonventionellen Programmen auf. Allzu schräge Klänge sind aber nicht zu erwarten.

Im August-Everding-Saal zu Grünwald spielt normalerweise nicht die Speerspitze der musikalischen Avantgarde auf. Es ist auch nicht das vornehmste Anliegen von Kulturreferentin Regine Müller, das eher betagte Publikum dort mit möglichst irritierenden oder atonalen Klängen in seinem tendenziell traditionell geprägten Geschmack zu verstören. Aber a bisserl was geht immer. Die Reihe "Klassik plus", die generell einen experimentelleren Ansatz pflegt als ihre ältere Schwester "Grünwalder Konzerte", hat sich schon längst am Ort etabliert. Seit der ersten, von Müller initiierten Auflage im Jahr 2011 locken innovationsfreudige Künstler und musikalische Grenzüberschreiter mit unkonventionellen Programmen regelmäßig auch immer wieder jüngere Zuhörer an.

Im Eröffnungskonzert an diesem Donnerstag, 30. März, werden mit Xavier Sabata und dem Keyart Ensemble fünf Katalanen in der reizvollen Kombination von Stimme (Countertenor) und vier Saxofonen zu erleben sein. Anfang Mai verspricht dann Marimba-Star Christoph Sietzen, begleitet von The Wave Quartet, ein rhythmisches Feuerwerk mit speziellem Klangzauber. Mit der "klassischen Band" Spark ist im Herbst ein temperamentvolles Ensemble jenseits aller musikalischen Grenzen zu Gast im August-Everding-Saal und zum Finale will im November der junge litauische Shooting-Star Martynas Levickis mit seinem Team das Publikum begeistern.

Er gehört mittlerweile zu den gefragtesten Akkordeon-Solisten der Welt und verbindet außergewöhnliche Musikalität mit einem weit gespannten Repertoire von Barock über Tango und Pop bis hin zu zeitgenössischer Musik. Sein für Grünwald geplantes Programm wird von Vivaldi über Piazzolla bis zu Filmkomponist Yann Tiersen ("Amélie") und eigenen, von litauischen Volksliedern inspirierten Arrangements reichen. Kein reines Klassikprogramm, aber auch keine Zwölftonmusik, die das Ohr nachhaltig verstören könnte.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Gemeinde unter www.gemeinde-gruenwald.de/kultur/klassik-plus.

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