In Gräfelfing entstehen langfristig mehr Wohnungen zu bezahlbaren Mieten. Die evangelische Kirchengemeinde Michaelskirche in Lochham plant ein neues Mehrgenerationenwohnprojekt auf dem Kirchenareal an der Lochhamer Straße. Das gab Bürgermeister Peter Köstler (CSU) bei der Bürgerversammlung am Donnerstag bekannt. Bereits einen großen Schritt weiter ist das gemeinschaftliche Wohnprojekt auf dem ehemaligen Doemensgelände. Dort läuft aktuell der Architektenwettbewerb. Im März sollen Ergebnisse vorliegen.
Als 2015 viele Flüchtlinge nach Bayern und auch in die Würmtalgemeinden kamen, entstand die Idee, auf dem Kirchenareal an der Lochhamer Straße neue, günstige Wohnungen zu schaffen. Inzwischen liegen konkrete Architektenpläne vor. Geplant ist ein Mehrgenerationenwohnen und eine Tagespflegeeinrichtung, die das Angebot des gegenüberliegenden Pflegeheims Rudolf-und-Maria-Gunst-Haus, das gerade neu gebaut wird, ergänzen soll. Auch ein Café ist vorgesehen und Gemeinschaftsflächen gibt es in einem Innenhof.
Die Kirche möchte das Grundstück in Erbbaurecht vergeben, mit einem Investor steht sie bereits in Verhandlungen, sagte Pfarrer Walter Ziermann auf Anfrage. Vor allem die Frage des Erbbauzinses sei zu verhandeln, "die Kirchengemeinde will das Projekt, die Frage ist nur, zu welchen Konditionen", sagte Ziermann. Die Baukrise erschwere das Unterfangen, die aktuell hohen Zinsen und Baukosten bildeten für Investoren gerade keine optimalen Bedingungen. Die Gemeinde unterstützt das Wohnprojekt. Die Verdichtung um die Bahnhöfe - das Areal liegt unweit von der S-Bahnstation Lochham entfernt - ist ausdrücklich gewollt, sagte Köstler.
Einfacher lässt sich das gemeinschaftliche Wohnprojekt auf dem Doemensgelände realisieren, dort baut die Gemeindebau Gräfelfing, das kommunale Wohnungsunternehmen der Gemeinde, selbst. Überraschend viele Architekturbüros haben sich um die Teilnahme am Wettbewerb beworben. Sechs auf gemeinschaftliches Wohnen spezialisierte Büros hatte die Gemeinde vorab gesetzt, um sicher zu gehen, ein Angebot zu erhalten. Weitere zwölf Teilnehmer wurden aus fast 140 Bewerbungen gelost. "Ich bin gespannt, es sind namhafte Interessenten dabei", sagte Köstler. Im März werden die Sieger gekürt. Die finale Entscheidung, welcher Entwurf umgesetzt wird, trifft die Gemeindebau.
