Garching:Tempo für den Tunnel

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Das TUM-Boring-Team hat schon zum zweiten Mal den Tunnelbohrwettbewerb von Elon Musk gewonnen. (Foto: TU München)

Ein Team der TU Garching hat zum zweiten Mal in Folge den Musk-Tunnelbohrwettbewerb gewonnen.

Von Hannah Wilholt, Garching

Elon Musk will nicht nur hoch hinaus auf den Mars, sondern auch weit nach unten in die Erde - beziehungsweise durch die Erde. Der Gründer von Tesla und SpaceX besitzt auch "The Boring Company", die unter anderem die "Not A Boring Competition" ausrichtet. Hierbei ist boring nicht mit langweilig zu übersetzen, sondern mit bohren, denn der Wettbewerb dreht sich allein ums Tunnelbohren. Den diesjährigen Wettkampf hat wie auch schon im Vorjahr, das Team der Technischen Universität München (TUM) namens "TUM Boring - Innovation in Tunneling e.V." gewonnen.

Mit ihrer 22 Tonnen schweren Maschine konnte das Studierenden-Team den Vorgaben des Wettbewerbs am besten gerecht werden. Der zu grabende Tunnel sollte einen Durchmesser von einem halben Meter haben haben und 30 Meter lang sein. Die Tunnelbohrmaschine der Garchinger Studenten war dabei 14 Mal schneller als eine gewöhnliche ihrer Art, die nur etwa 20 bis 50 Meter pro Tag graben können. Das ist mehr als zehnmal langsamer, als eine Schnecke pro Tag kriecht - daher der Slogan des Wettbewerbs "Can you beat the snail?", also "Kannst du die Schnecke besiegen?". Die Geschwindigkeit hat das TUM-Team vor allem seiner neuen Taktik zu verdanken. Statt erst eine Startgrube auszuheben, um dann in deren Seitenwand zu bohren, starteten die Garchinger direkt an der Oberfläche mit der Bohrung und konnten so eine Kurve graben.

Musks Unternehmen möchte aber nicht nur gewöhnliche Tunnel bauen, sondern sogenannte Hyperloop-Röhren. In diesen Röhren herrscht ein Vakuum, also ein nahezu luftleerer Raum, der den Luftwiderstand stark reduziert und die Transportgeschwindigkeit somit um einiges erhöht. Dadurch sollen sich Güter und Personen in Kapseln mit nahezu Schallgeschwindigkeit fortbewegen können und so zum Beispiel in 26 Minuten von München nach Frankfurt gelangen. An Hyperloop arbeitet auch die TUM seit vier Jahren in ihrem eigenen Forschungsprojekt. Hierfür errichteten sie Ende 2022 auf dem Ludwig-Bölkow-Campus in Taufkirchen eine 24 Meter lange Demonstrationsstrecke, in der auch bemannte Testfahrten vorgenommen werden sollen.

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