Garching:Notfalldosen aus dem Kühlschrank

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Beim offenen Café im Betreuten Wohnen "Königsgarten" freuen sich Marianne Hansen, Florian Heigl, und Brigitte Jandl über die praktischen Notfalldosen. (Foto: Robert Haas)

Der Hospizkreis verteilt kleine Büchsen, die Ärzten und Sanitätern bei einem Rettungseinsatz daheim wichtige Informationen über Arzneien und Allergien des Patienten liefern. Auch Kontaktpersonen können auf dem Zettel vermerkt werden.

Von Sabine Wejsada, Garching

Die meisten Menschen kennen das: Daheim gibt es einen Notfall, der Rettungsdienst kommt schnell, plötzlich stehen Ärzte und Sanitäter im Wohnzimmer. Und sie wollen wissen, welche Medikamente der Patient nimmt und ob er eine Allergie hat. Wer allein lebt, kann je nach Schwere der Erkrankung das oft nicht mehr sagen, auch nicht, wer benachrichtigt werden soll. Angehörigen fällt es in der ganzen Aufregung ebenfalls schwer, die wichtigen Informationen auf die Schnelle zu liefern. Zu groß ist der Stress, den ein solcher Moment auslösen kann.

Abhilfe schaffen können in einem solchen Fall die sogenannten Notfalldosen. Sie erfüllen genau diesen Zweck: die Retter schnell, einfach und vollständig über alles Wichtige zu informieren. So, dass sie effizient Hilfe leisten können. Das Döschen wird in die Kühlschranktür gestellt und kann so leicht gefunden werden. Entsprechende Aufkleber innen an der Haustür und außen am Kühlschrank machen Sanitäter und Notärztinnen darauf aufmerksam.

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In der Plastikbüchse befindet sich ein vom Bewohner ausgefülltes Infoblatt, auf dem alle wichtigen persönlichen und medizinischen Daten über Unverträglichkeiten, Allergien und Arzneimittel, die regelmäßig eingenommen werden, aufgelistet sind. Auch der Name des Hausarztes und wer im Notfall benachrichtigt werden soll, ist notiert. Vermerken kann man zudem, ob etwa eine Katze oder ein anderes Haustier versorgt werden muss. Aufgeschrieben werden kann auch, ob es eine Patientenverfügung gibt.

Alle wichtigen Infos finden Rettungskräfte in der Notfalldose. (Foto: Robert Haas)

Der Hospizkreis der Garchinger Nachbarschaftshilfe hat eine Vielzahl solcher Dosen nun beim offenen Café im Betreuten Wohnen "Königsgarten" an Seniorinnen und Senioren ausgeben. Zum einen habe man den Besuchern etwas wirklich Sinnvolles an die Hand geben wollen, das sich für Menschen jeden Alters eignet, sagt Brigitte Jandl, die die Hospizgruppe in der Stadt leitet. Zudem wolle man auf diesem Weg auch mit den Menschen ins Gespräch kommen - über die Hospizarbeit. Sie sei herausfordernd, aber auch unglaublich wichtig und heilsam, so Jandl.

Neben der Sterbebegleitung bietet der Garchinger Hospizkreis auch eine ambulante Beratung an, entweder in seinem Büro im zweiten Stock des Begegnungszentrums "B²" an der Telschowstraße 5 oder bei Bedarf auch zu Hause bei Interessenten. Die offene Sprechstunde findet jeweils donnerstags von 14 bis 17 Uhr statt (nicht an Feiertagen). Termine außerhalb dessen sind nach telefonischer Anfrage unter 0176/45 63 48 63 oder per E-Mail an hospizkreis@nbh-garching.de möglich. Weitere Informationen gibt es auch online unter www.nbh-garching.de.

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