Garching:Erst die Luft, dann das Wasser

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Die Schüler des Werner-Heisenberg-Gymnasiums sollen nicht aus der Leitung trinken. Zweckverbandsvorsitzender: "Reine Vorsichtsmaßnahme."

Von Irmengard Gnau, Garching

Es war ein kurzer Schreck für die Schüler des Werner-Heisenberg-Gymnasiums (WHG): Die Schulleitung wies sie am Montag an, sie sollten das Leitungswasser im Gebäude nicht trinken. Wie Garchings Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD), Vorsitzender des Zweckverbands für das Gymnasium, in einem Schreiben an die Eltern mitteilte, wurden bei einer turnusmäßigen Prüfung des Wassers am Freitag vereinzelt erhöhte mikrobiologische Werte festgestellt. Es bestehe aber keine Gesundheitsgefährdung, versicherte Gruchmann am Montagabend.

Über die Raumluft in dem Neubau gab es lange Zeit Klagen

Bei der Routineprobe der Stadt haben die Prüfer an einzelnen Wasserhähnen mikrobiologische Werte gemessen, die über dem Grenzwert lagen. Der Zweckverband informierte daraufhin das Gesundheitsamt und die Schulleitung und sprach die betreffende Empfehlung aus. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, versichert Gruchmann: "Nach den Irritationen bei den Raumluftmessungen sind wir alle äußerst sensibilisiert."

Seit der moderne, knapp 50 Millionen teure Neubau des Garchinger Gymnasiums im September 2013 eröffnet wurde, hatte es mehrfach Beschwerden über die schlechte Luft im Gebäude gegeben; zwei Gutachten bestätigten teils erhöhte Kohlendioxidwerte. Im Frühjahr 2016 kam es darüber zum offenen Streit zwischen Eltern und dem Zweckverband. Inzwischen sind die Wogen geglättet, die Lüftungsanlage wurde nachjustiert, die jüngste Messung im Juli bescheinigte, die Raumluft sei nun unbedenklich.

Zweckverband erwartet "vollumfängliche Freigabe" am Freitag

Beim Wasser prüft nun das Gesundheitsamt, woher die erhöhten Werte rühren können. "Hundertprozentig sicher" ist Gruchmann zufolge, dass keine Erhöhungen bei Coli- oder Salmonellen-Werten vorlägen. Am Montagabend gab das Gesundheitsamt die Trinkwasserspender wieder frei. 15 Wasserhähne wurden mit Aktivkohlefilter ausgestattet, aus ihnen kann ebenfalls wieder getrunken werden. Für die übrigen Hähne gilt einstweilen noch das Trinkverbot. Am Freitag erwarte er das endgültige Prüfergebnis des Gesundheitsamts und die "vollumfängliche Freigabe", sagt Gruchmann.

© SZ vom 25.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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