Verkehrsentlastung:Argumente für Umgehung von Feldkirchen

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Auto vor Abendhimmel an der Kreuzung der Staatsstraße 2082 mit der A 94. (Foto: Florian Peljak)

Experte sieht überörtlichen Nutzen einer Südumfahrung der Gemeinde zur Messe München.

Eine Südumfahrung von Feldkirchen, bei der die Kreisstraße M 1 bis zur Messestadt Riem verlängert wird, brächte nicht nur für die Gemeinde Vorteile mit sich: Laut einer Untersuchung, die Verkehrsplaner Helmuth Ammerl dem Bauausschuss des Feldkirchner Gemeinderats jetzt vorgestellt hat, hätte die Umgehung eine überregionale Bedeutung und könnte die Straßen im Umkreis deutlich entlasten.

Mit dem Bau der Südumfahrung würden nach Einschätzung Ammerls im Jahr 2035 täglich rund 12 000 Fahrzeuge weniger durch Feldkirchen fahren, als wenn die Straße nicht gebaut würde. Auch ein Teilabschnitt der A 94 würde entlastet werden: Zwischen Feldkirchen und der Messestadt wären laut Prognose pro Tag bis zu 7600 Fahrzeuge weniger unterwegs. Bis zu 2000 Autos weniger würden täglich die Staatsstraße 2082 zwischen Riem und Kirchheim nutzen. An wenigen Stellen würde die Südumfahrung aber eine leichte Verkehrszunahme bewirken, so etwa auf einem Abschnitt der A 99 sowie auf der B 471 südlich des Kreisverkehrs zwischen Feldkirchen und Haar.

Ikea-Pläne und eine Umfahrung

Schon seit mehr als 20 Jahren gibt es in Feldkirchen Forderungen, den Ort zu entlasten, indem man den Verkehr südlich um ihn herumleitet. Zuletzt war eine Südumfahrung im Jahr 2013 in Verbindung mit den Plänen für eine Ikea-Ansiedlung im Gespräch. Mit dem Scheitern des Vorhabens war zunächst auch die neue Straße vom Tisch. Der Grund: In einem Bürgerentscheid hatten sich die Feldkirchner gegen ein Gesamtkonzept aus Möbelhaus und Umgehungsstraße ausgesprochen. Die Verfolgung einer einzelnen Maßnahme aus diesem Paket sah man in der Rathausverwaltung daher kritisch.

Im Wahlkampf im vergangenen Jahr wurde die Südumfahrung wieder zum großen Thema. Bürgermeister Andreas Janson (Unabhängige Wählervereinigung, UWV) nahm schließlich Gespräche mit Landrat Christoph Göbel (CSU) auf. Die Hoffnung der Feldkirchner: Wenn die Umgehung für die gesamte Region wichtig wäre, könnte sich der Landkreis möglicherweise an den Kosten beteiligen. Aktuell lässt der Landkreis die Umfahrung in einer Machbarkeitsstudie prüfen.

© SZ vom 19.11.2021 / ams - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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