Herbstkonzert:Musikalische Transalp

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Cellist Johannes König wird beim Konzert des Haarer Ensembles seine solistischen Qualitäten zeigen. (Foto: Veranstalter)

Nachdem das Ensemble Haar sein Herbstprogramm in der Partnergemeinde Ahrntal erarbeitet hat, konzertiert es jetzt zuhause - mit Unterstützung aus Südtirol.

Von Udo Watter, Haar

Manche Wiederholungen ermüden, andere avancieren zu einer schönen Tradition. Wer die Chance hat, jedes Jahr im Schatten von hohen Alpengipfeln sein Konzertprogramm zu erarbeiten, der wünscht sich wahrscheinlich stets ein Dacapo. Das Ensemble Haar pflegt die Tradition intensiver spätsommerlicher Probentage in der Südtiroler Partnergemeinde Ahrntal schon seit vielen Jahren - wenn nicht gerade eine Pandemie interveniert. Auch heuer hat das Orchester unter Leitung von Winfried Grabe dort fleißig an seinem Repertoire gefeilt, von Haydn über Bach und Vivaldi bis Brahms, und diese Werke schon erfolgreich aufgeführt. Jetzt wartet der Auftritt daheim: Am Sonntag, 25. September, wird das Ensemble sein Herbstkonzert im Bürgersaal Haar geben. Und die Musiker aus dem Münchner Osten haben Verstärkung mitgebracht: Einige Instrumentalisten aus dem Ahrntal, die schon beim Konzert in Südtirol mitgewirkt haben, werden auch im Bürgersaal spielen. "Ein Zeichen echter Partnerschaft zwischen den Gemeinden", freut sich Georg Freitag, Pressereferent des Ensembles.

Es ist ein anspruchsvolles Programm: Hauptwerk ist das Streichquintett Nr. 2 von Johannes Brahms in der Fassung für Streichorchester. Es gilt als eines der kontrastreichsten Streicherwerke des Komponisten, als berührendes Tongemälde, und entfaltet neben zart schwebender Melancholie und Momenten tiefsanfter Traurigkeit auch temporeiche Dynamik. Darüber hinaus ist es eine Hommage an den Csárdás, den Brahms dank der Wiener "Zigeunerkapellen" kannte und schätzte. Zur Aufführung kommen außerdem Joseph Haydns Divertimento G-Dur sowie Johann Sebastian Bachs "Italienisches Konzert" für Cembalo - allerdings in einer Version für Streichorchester, die Winfried Grabe arrangiert hat. Man darf darauf gespannt sein.

Solist Johannes König hat sein Masterstudium mit Bestnote abgeschlossen

Zudem erklingt Antonio Vivaldis Konzert für Violoncello, Streicher und Basso Continuo in h-Moll. Der italienische Komponist entwickelte die "Spieltechnik auf diesem Instrument weiter fort, indem er Techniken aus dem Violinspiel wie Staccato, Wurfbogen, Verwendung hoher Lagen auf das Cello übertrug und ihm so zu einem Aufschwung als Soloinstrument verhalf", wie Freitag in seiner Konzertankündigung schreibt. Als Solist agiert in Haar Johannes König, der 2020 sein Masterstudium an der Hochschule für Musik und Theater München mit Bestnote abgeschlossen und schon während des Studiums für die Münchner Philharmoniker gespielt hat. Sologeiger an dem Abend ist Winfried Grabe, der auch die Gesamtleitung inne hat.

Das Konzert am Sonntag, 25. September, im Bürgersaal Haar beginnt um 19 Uhr. Karten gibt es an der Abendkasse oder über https://www.ensemblehaar.de .

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