Aying:Nächtliche Begegnung mit dem Wolf

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Ein Wolf in einem Tierparkgehege. Max Demmel glaubt, so ein Tier in der Gemeinde Aying gesehen zu haben. (Foto: Christian Charisius/dpa)

Der Helfendorfer Max Demmel will das Raubtier bereits vor drei Monaten in der Gemeinde Aying gesehen haben. Ob es für den Tod von Schafen verantwortlich ist, wird noch untersucht.

Von Martin Mühlfenzl, Aying

Noch liegt die Ungewissheit über der weitläufigen Gemeinde Aying mit ihren 19 einzelnen Dörfern und Weilern. Und insbesondere bei Landwirten spielt die Angst mit, dass der ungebetene Gast wieder kommt: So wie in der Nacht auf Freitag, als auf einer Weide der Familie Riesenberger im Ortsteil Großhelfendorf mehrere Schafe gerissen wurden. Seitdem sind nicht nur Landwirt Michael Riesenberger und seine Frau Patricia Hermann davon überzeugt, dass es ein Wolf gewesen sein muss, der die Tiere mit Kehlenbissen getötet hat. Gesehen hat das Paar den Wolf in der Nacht nicht, wohl aber ein andere Helfendorfer - und das schon vor geraumer Zeit.

Vor drei Monaten, sagt Max Demmel, sei das gewesen. Zwischen Peiß und Göggenhofen habe er den Wolf gesehen - also in zwei etwas weiter nördlich gelegenen Ayinger Gemeindeteilen. Gegen 5.45 Uhr müsse das gewesen sein, berichtet Demmel, der für die Parteiunabhängige Wählergemeinschaft im Gemeinderat sitzt.

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Ganz sicher ist der Helfendorfer natürlich nicht. "Müsste ich mich aber sehr getäuscht haben, wenn das keiner gewesen wäre", sagt er - der Wolf sei einfach über die Straße getrabt. Demmel meldete den Vorfall damals nach eigenen Angaben Bürgermeister Peter Wagner (CSU). "Aber was soll er tun? Ich hab' ja auch keinen Beweis für die Sichtung", sagt Demmel . "Ich glaube zumindest, dass wir so ein Tier wieder in der Gegend haben könnten. Unwahrscheinlich wäre es nicht."

Gespannt ist Demmel nun, was bei der "Bisswundenanalyse" herauskommt. Da geht es ihm wie vielen in der Gemeinde. Michael Riesenberger etwa bangt um seine 13 trächtigen Mutterschafe, die noch auf der Weide stehen, weil ein Umzug in den Stall für die Tiere zu stressig wäre, wie er sagt. Zwei tote Schafe Riesenbergers befinden sich derzeit in der tierärztlichen Pathologie des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Oberschleißheim, um dort auf DNA-Spuren untersucht zu werden. Das für sogenannte Verdachtsfälle bei Nutztierrissen zuständige Bayerische Landesamt für Umwelt hat aber noch keine Ergebnisse veröffentlicht. Die Proben seien in Bearbeitung, heißt es.

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