Sanierungsprojekt:Alte Kirche in neuem Glanz

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Leuchtendes Weiß, strahlendes Gold: Die Pfarrgemeinde hat den Innenraum von St. Peter und Paul behutsam renovieren lassen. (Foto: Claus Schunk)

Die Kirchenverwaltung von St. Peter und Paul in Aschheim hat ihre denkmalgeschützte Kirche aufwendig renoviert.

Von Irmengard Gnau, Aschheim

Petrus und Paulus blicken staunend, als könnten sie es noch kaum glauben. Nachdem sie einige Wochen lang wohlverwahrt in Kisten verbringen mussten, thronen die Figuren der beiden Namenspatrone der katholischen Kirche St. Peter und Paul in Aschheim nun wieder an ihrem Platz an der Seitenwand. Diese allerdings erstrahlt wie das gesamte Kirchenschiff in neuem Glanz: In Handarbeit haben Kirchenmaler die Wände und Decken des denkmalgeschützten Sakralbaus mit Schwämmen vom Ruß und Schmutz der Jahrzehnte gereinigt und neu gekalkt.

Auch das fokusgreifende Altarbild, eine kreuzförmige Wachscollage aus zwölf verflochtenen Seidenfilzbahnen der Künstlerin Renate Gier, wurde restauriert. Stuckaturen und Gewölbe glänzen seidenweiß, die Altarnischen haben einen neuen Goldüberzug erhalten.

Eine Kirchenmalerin bei der Arbeit in der Aschheimer Pfarrkirche. (Foto: Claus Schunk)

Auch Walpurga Wolfbauer und Manfred Durner von der Kirchenverwaltung und Pfarrer Adrian Zessin strahlen über die gelungene Renovierung. Noch werden die letzten Pinselstriche gesetzt, bevor am Sonntag, 12. Dezember, Weihbischof Rupert zu Stolberg mit der Gemeinde einen Festgottesdienst zur Wiedereröffnung der Kirche feiern wird (Beginn 10.30 Uhr, es gilt die 3-G-Regel). "Es ist ein kleines Wunder", wie die Renovierung gelungen sei, sagt Zessin.

Pfarrer Adrian Zessin (Foto: Claus Schunk)

Im April hat die Kirchenverwaltung beschlossen, die durch die Pandemie bedingte Zwangsruhe vieler Aktivitäten der Pfarrei für sich zu nutzen und die Renovierung des Innenraums der Kirche anzugehen. Eine Angelegenheit, die, wie sie bald merkten, großes Fingerspitzengefühl und großen Einsatz erforderte.

Schließlich steht die 1936/37 von Hans Neumaier und Georg Berlinger erbaute Kirche, deren Wurzeln bis in siebte Jahrhundert zurückreichen, unter Denkmalschutz. Die ehrenamtlichen Organisatoren der Renovierung mussten also dafür Sorge tragen, dass bis hin zu den Steckdosen nichts am Aufbau der Kirche verändert wurde und zudem jeden Arbeitsschritt genau dokumentieren. "Wir sind hineingewachsen in die Aufgabe", sagt Wolfbauer. In dem langjährigen Restaurator Wolfgang Lauber fand die Kirchenverwaltung einen idealen Berater; Ehrenamtliche aus Aschheim und Dornach unterstützten die Arbeiten.

Kirchenmaler Denis Thums poliert den Boden. (Foto: Claus Schunk)

Knapp 100 000 Euro könnte die Renovierung kosten, hatte eine Schätzung zu Beginn ergeben. Die Summe soll vor allem durch öffentliche Fördergelder und Rücklagen der Gemeinde zusammenkommen. Das nächste Projekt steht bereits an: Auch der Turm von St. Peter und Paul muss bald renoviert werden.

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