Mit einer Petition für mehr Verkehrssicherheit auf der Garchinger Ortsdurchfahrt wollen die Ortsgruppen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), des Bundes Naturschutz (BN) und der BN-Jugend den Druck auf die Lokalpolitiker in der Universitätsstadt erhöhen. Weil seit Oktober 2023 der Gehweg für Radler tabu ist, müssen alle über zehn Jahre auf die viel befahrene Münchener und Freisinger Straße ausweichen - und sich zwischen den mit Tempo 50 fahrenden Pkw-, Lkw-, Bus- und Motorradverkehr zwängen.
Da häufig der innerorts vorgeschriebene Sicherheitsabstand zu Radlern von 1,50 Metern nicht eingehalten werde, sie dies sehr gefährlich, heißt es in einer Pressemitteilung. ADFC-Ortssprecher Leonard Burtscher erinnert daran, dass seine Organisation bereits damals mit der ersten Fahrraddemonstration des Ortes auf den Missstand aufmerksam gemacht habe. Seitdem habe es zahlreiche Diskussionen im Stadtrat und auch mit dem Landratsamt gegeben, "aber eine Lösung konnte oder wollte nicht gefunden werden".
ADFC und Bund Naturschutz möchten die Verschlechterung der Sicherheitslage nicht hinnehmen und haben nun gemeinsam mit Verkehrsrechtsexperten fünf schnell umsetzbare Forderungen erarbeitet, "die das Landratsamt jetzt ergreifen muss, um für Verkehrssicherheit in Garching zu sorgen", wie es heißt. Neben Tempo 30 gehören dazu eine Markierung der Fahrbahn mit Piktogrammen, ein Überholverbot und Kontrollen der Verkehrspolizei. Mittelfristig müsse die Staatsstraße 2350 um Garching herum verlegt werden, um das Ortszentrum lebenswerter gestalten zu können. Dies aber freilich ohne den Bau neuer Straßen, heißt es. Ihre Forderungen richten die Ortsverbände per Online-Petition an Landrat Christoph Göbel (CSU).
"Pkw, Lkw, Traktoren, Motorräder mit Tempo 50 und oft ohne den gesetzlichen Mindestabstand beim Überholen - es kann nicht sein, dass Jugendliche ab zehn Jahren die Ortsmitte auf dem Fahrrad nur noch unter Lebensgefahr durchqueren können", beklagt Cornelia Saffarian von der Garchinger BN-Jugend. Dabei seien "sichere Straßen für alle" machbar, schreibt Burtscher. Doch dafür brauche es vor allem den Mut, die Sicherheit höher zu priorisieren als einen möglichst schnell fließenden Kfz-Verkehr.