Klassikproduktion Aida:Noch eine Open-Air-Veranstaltung weniger im Olympiastadion

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  • Erst Rockavaria, jetzt auch noch Aida: Der Olympiapark muss die zweite Veranstaltung für diesen Sommer absagen.
  • Der Grund: Die Bühnentechnik für die Klassikproduktion ist aufwendiger als gedacht.
  • Trotzdem wird es in diesem Sommer noch fünf große Open Airs im Olympiapark zu sehen geben.

Von Rita Argauer und Frank Müller, München

Erst brach das Rockavaria-Festival weg: abgesagt, laut Veranstalter weil die angestrebte hochklassige Künstlerschar nicht zustande kam. Und nun die Klassikgroßproduktion Aida: auf den Sommer 2018 verschoben, weil die Bühnentechnik viel aufwendiger ist als angenommen. Der Olympiapark wäre gern euphorischer in den Sommer gestartet, nimmt es aber sportlich. "Das ist nie schön, wenn Veranstaltungen ausfallen", sagt Parksprecher Tobias Kohler. "Nun wird aus einem hervorragenden halt nur ein sehr gutes Jahr."

Immerhin fünf große Open Airs hat der Olympiapark auch nach dem Stopp für Aida noch im Programm: Robbie Williams (22. Juli), Andreas Gabalier (1. Juli) und innerhalb von nur einer Woche ein Dreierpaket aus Coldplay, Depeche Mode und Guns n' Roses (6./9./13. Juni).

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Die ehrgeizige Aida-Produktion hätte die Open-Air-Saison im Park noch in den August verlängert, das Interesse mit bis jetzt 15 000 verkauften oder reservierten Tickets sei erfreulich gewesen, heißt es bei der Düsseldorfer Veranstaltungs-Agentur Art und Entertainment Live. Die Tickets bleiben gültig, insgesamt passen wegen der großen, quer stehenden Bühne nicht mehr als 35 000 Zuschauer ins Stadion.

Schon als das Projekt im vergangenen November in Wien vorgestellt wurde, lag der Fokus auf der über 60 Meter breiten Konstruktion. Das Publikum erwarte bei einer solchen Show neben der Musik eben auch eine "spektakuläre Bühne", erklärte Bühnenbildner Manfred Waba. Dementsprechend setzt man in der Umsetzung auf Rekorde.

Das alte Ägypten soll in einer Szenerie aus riesigen Tempelsäulen, Pharaonenstatuen und bis zu 1000 Quadratmeter großen LED-Wänden auferstehen. Hinzu kommen über 800 Darsteller und Statisten sowie Streitwägen samt Pferden und Pyrotechnik. Schon bei der Pressekonferenz in Wien sprach man von einer "großen logistischen Herausforderung".

Das Bühnenbild im Mega-Format und die Show-Elemente fungieren bei dieser Form der Stadion-Oper genauso als Publikumsmagnet wie die prominente Besetzung. Allen voran steht dabei Plácido Domingo, der einen großen Teil der Shows selbst dirigieren wird. Eigentlich sollte das für Domingo, dessen Karriere an Rekorden sowieso nicht arm ist, auch ein Jubiläum werden: 2017 feiert der Sänger sein 50. Jahr auf europäischen Bühnen. Nun wird daraus eben eine 51-Jahr-Feier.

© SZ vom 31.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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