Beim Jazz gibt es auch in den Osterferien kaum eine Verschnaufpause. Wer Sängerinnen liebt, wird sogar außergewöhnlich reich beschenkt: Gleich fünf herausragende Vertreterinnen ihres Fachs geben sich in der die Ehre. Vier davon gleich auf einmal, bei Vocal Summit am Samstag, 15. April.
Mit diesem Bandnamen lebt nach 15 Jahren Unterbrechung eine Tradition wieder auf, die der Jazz-Kenner Joachim-Ernst Behrendt 1982 beim Jazzmeeting Baden-Baden begründete, als er vier Sängerinnen zusammen mit Bobby McFerrin zu einer heute legendären A-cappella-Session zusammenholte.
Viele Jahre später ist nun ein Quartett zu erleben, das bestens auf instrumentale Begleitung verzichten kann: Einmal die wohl bekannteste polnische Jazz-Lady Ursula Dudziak, die zusammen mit ihrem Mann, dem Saxofonisten Michal Urbaniak, lange in Schweden und den USA lebte, mit Größen wie Gil Evans oder Archie Shepp arbeitete und ihren wortlosen Scat-Gesang als eine der ersten auch elektronisch verfremdete.
Dann die amerikanische Pionierin zwischen Jazz und Neuer Musik Jay Clayton und Michele Hendricks, die Tochter des Vokalese-Stars Jon Hendricks, die für diverse Stars von Count Basie bis Art Blakeys sang. Schließlich die Britin Norma Winstone, schon Anfang der Siebziger Kritikerliebling und noch heute mit ihrem Trio eine herausragende Erscheinung der Szene.
Kurz drauf geht es in Richtung Popjazz, allerdings einem stimmlich wie inhaltlich explosiven, wenn die in den USA lebende Afrikanerin Somi zum zweiten Mal nach München kommt.
Vocal Summit, Sa., 15. Apr.; Somi, Mi., 19. Apr., 21 Uhr, Unterfahrt, Einsteinstr. 42, 089/4482794