Krieg in Nahost:Aus dem Büro an die Front

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Gil (Name geändert) in einem Schwabinger Hinterhof. (Foto: Philipp Crone)

Gil ist Architekt in München und Reservist der israelischen Armee. Als er von dem Überfall auf sein Land erfährt, ruft er sofort seine Einheit an und meldet sich freiwillig. Warum? Ein Treffen in der Münchner Idylle vor dem Abflug.

Von Philipp Crone

Es gibt einen einzigen wirklich lustigen Moment gegen Ende dieser dunklen Stunde voller Wut, Angst und Verzweiflung. Gil ( Name von der Redaktion geändert) steht am Mittwochabend in einem nahezu filmreif friedlichen Schwabinger Hof und telefoniert. Der Mann mit den dunklen kurzen Locken, der hohen Stirn und einem vollen Bart blickt auf die zehn Bäume vor sich, hält das Handy mit der rechten Hand ans Ohr und hört zu. Mit der linken zieht er eine Schachtel Zigaretten aus der Hosentasche, öffnet sie, zupft mit den Lippen eine raus, steckt die Packung weg, zückt das Feuerzeug, zündet die Zigarette an. Soldaten können das, wenn sie die andere Hand am Abzug haben müssen. Hatte der schmale Mann schon öfter. Und bald wieder.

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