Isarvorstadt/Ludwigsvorstadt:Der Gestank ist zurück

Schlachthof-Anwohner klagen seit Montag über penetrante Gerüche

Von Birgit Lotze, Isarvorstadt/Ludwigsvorstadt

Monatelang waren die Anwohner des Schlachthofs relativ wenig belästigt, man roch, dass man am Schlachthof wohnt, mehr nicht. Doch jetzt stinkt es wieder. Am Montag berichteten Nachbarn, sie seien morgens um sechs Uhr von einem penetranten Geruch geweckt worden, auch am Dienstag konnte man ihn noch riechen. Am Mittwoch beschwerte sich eine direkte Anwohnerin der Schweineschlachtung, der Gestank sei "bestialisch" und "unzumutbar". An hohen Temperaturen - bei Hitze war es in den vergangenen Jahren immer wieder gehäuft zu Gestanksausbrüchen gekommen - könne es angesichts der Wetterlage offensichtlich nicht liegen.

Noch kürzlich hatten sich das Gesundheitsamt und das Referat für Klima und Umwelt (RKU) zuversichtlich gezeigt, die Geruchssituation am Schlachthof im Griff zu haben. Seit August 2020 haben die Behörden viele Maßnahmen ergriffen, der neueste Bericht der Referate wurde im Bezirksausschuss (BA) im Frühjahr mit einhelliger Zustimmung aufgenommen - anders als frühere städtische Erklärungen über den Umgang mit der Emissionslage am Schlachthof. Die Kommunikation der Referate mit der Schweineschlachtung sei deutlich ernster geworden, offenbar zeige dies Ergebnisse, hieß es im BA.

Vor allem von zwei Maßnahmen, die das Amt im vergangen Jahr eingeleitet hatte, versprachen sich Politik und Verwaltung Ergebnisse. Die Behörden machen nach eigenen Angaben "engmaschige Kontrollen", sind zweimal wöchentlich auf dem Schlachthof-Gelände. Und sie scheuen nicht mehr vor Sanktionen zurück. In fünf Fällen seien Zwangsgelder angedroht worden. Zwischenzeitlich wurde laut RKU vier Mal ein Zwangsgeld vollstreckt, letztmals im November.

© SZ vom 24.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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