Münchner Stadtrat:Bau der Isarpromenade stockt

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Statt der bisherigen Ufermauer soll es vor dem Deutschen Patentamt eine "Isar-Treppe" eben. Simulation: Andreas Gregor (Foto: N/A)
  • Viel passiert ist noch nicht am Isar-Ufer zwischen der Wittelsbacher- und der Luitpoldbrücke: Die Grünen fordern nun einen konkreten Zeitplan für den Bau einer Isarpromenade.
  • Im Stadtrat wird das Thema jedoch vertagt - die CSU will mehr Bedenkzeit.

Von Alfred Dürr

So richtig in Fluss mag die Angelegenheit mit dem urbanen Flair an der Isar einfach nicht kommen. Schon viel zu lange wird in diversen Workshops darüber diskutiert, wie man die Uferbereiche zwischen der Wittelsbacher- und der Luitpoldbrücke (Prinzregentenstraße) für Fußgänger und Radfahrer attraktiver gestalten kann. Konkret umgesetzt sei von den vielen guten Ideen bislang allerdings nichts, kritisiert die Fraktion der Grünen/Rosa Liste im Rathaus. Ursprünglich sollte der Stadtrat an diesem Mittwoch über die weiteren Schritte entscheiden, aber die CSU braucht noch Bedenkzeit - das Thema wird vertagt.

Die ständige "Verschieberitis der Großen Koalition" reicht dem Grünen-Fraktionschef Florian Roth: "Wir brauchen einen klaren Zeitplan mit konkreten Umsetzungsschritten." Mitte nächsten Jahres müsse das fertige Konzept vorliegen. Der Stadtrat soll sich auf den Bau einer Isarpromenade mit sogenannten Isarbalkonen und terrassenartigen Abstufungen zum Wasser hin festlegen.

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Das betrifft vor allem den Bereich zwischen der Cornelius- und Ludwigsbrücke, im Verlauf der Erhardstraße. An bestimmten Stellen entlang der Isar wollen die Grünen auch mehr Gastronomie, zum Beispiel einen Kiosk beim Vater-Rhein-Brunnen an der Ludwigsbrücke oder ein Café im schlösschenartigen Maxwerk in den Maximiliansanlagen.

Was sich an der Isar ändern soll

Zu Fuß und mit dem Rad wird es an der Isar besser, dafür verlieren die Autos Platz. So wünscht sich der Verkehrsexperte der Grünen, Paul Bickelbacher, das weitere Vorgehen. So muss beispielsweise die Erhardstraße schmaler und zu einer Promenade werden, damit sich die Isar-Flaneure ausdehnen können. An der Maximiliansbrücke soll eine Fahrradunterführung gebaut werden. Der schmale Weg entlang des Müller'schen Volksbads soll mit einem Steg- Anbau unmittelbar über der Isar verbreitert werden. Das schaffe nicht nur eine spektakuläre Aussicht auf den Fluss, Spaziergänger und Radler hätten endlich auch mehr Platz an dieser Stelle.

Dass die Grünen Autos Platz wegnehmen wollen, dürfte der schwerwiegendste Konfliktpunkt mit der CSU, aber auch mit der SPD sein. Auf der Ludwigsbrücke soll es vor dem Deutschen Museum eine verkehrsberuhigte Zone geben mit nur einer Fahrspur in jeder Richtung. Bickelbacher stellt sich eine Verlagerung der Autoströme vor: von der Isarparallele auf den Mittleren Ring und von der Rosenheimer Straße/ Ludwigsbrücke/ Zweibrückenstraße auf die Achse Einsteinstraße/ Maximiliansbrücke/ Maximiliansstraße.

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Bei allen Bemühungen, die Isar attraktiver zu gestalten, müsse es weiter bestimmte Tabuzonen geben, fordert Grünen-Stadträtin Sabine Krieger. Das betrifft zum Beispiel das Baden an der sogenannten Kleinen Isar beim Deutschen Museum. Um Flora und Fauna zu schützten, dürfe dieser Bereich nicht betreten werden. Informationstafeln sollen künftig auf den Schutzbereich hinweisen.

© SZ vom 23.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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