Isar:Männer retten Rollstuhlfahrerin vor dem Ertrinken

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Als der Spaziergänger und die beiden Kajakfahrer die Frau entdeckten, ragten nur noch die Fersen aus dem Wasser. Mit vereinten Kräften holten sie die 37-Jährige aus der Isar.

Von Susi Wimmer

Manchmal braucht es nicht nur einen Lebensretter, sondern gleich drei. Eine 37-jährige Münchnerin hatte dieses Glück: Dass drei Männer zur rechten Zeit am rechten Ort waren und sie so vor dem sicheren Ertrinken bewahrten.

Lebensretter Nummer eins war an jenem Dienstag, 5. Januar, der Geschäftsführer Roland S. Der 49-Jährige ging gerade mit zwei Hunden Gassi, sein Weg führte ihn über die Marienklausenbrücke, als er von oben irgendetwas im Isarkanal schwimmen sah. "Ich dachte, das wär ein Taucheranzug oder so", erzählt er.

Genau in jenem Augenblick kamen Lebensretter zwei und drei hinzu: Florian Czeschka und Uli Lankes, die gerade mit ihren Kajaks im Kanal paddelten. "Schaut doch mal!", rief er ihnen zu. Die Sportler vom Club Münchner Kajakfahrer erreichten die Gestalt. "Es war ein Mensch, das Gesicht unter Wasser, nur noch die Fersen schauten raus", erzählt Czeschka. Sie zogen die Gestalt an Land, fühlten Puls, "nichts, nur Kälte".

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Es war eine Frau. Zusammen mit Spaziergänger Roland S. hievten die Kajakfahrer die Frau die Böschung nach oben zum Weg. Roland S. wählte den Notruf und schickte einen Jogger zur Brücke, der den Arzt zu ihnen bringen sollte. Sie legten die Frau in die stabile Seitenlage. "Wir waren uns sicher, dass sie tot ist", meinte S.

Doch der Notarzt konnte die 37-Jährige wiederbeleben und brachte sie in eine Klinik. "Ich hab mit ihr telefoniert, eine aufgeweckte junge Frau, sie will sich noch bei uns bedanken", sagt Florian Czeschka. Wie die querschnittsgelähmte Frau von ihrem Rollstuhl aus ins Wasser gelangt war, steht noch nicht fest. Sie selbst kann sich an nichts mehr erinnern.

© SZ vom 23.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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