Auszeichnung für die Staatsoper:Der Opern-Oscar geht nach München

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Neuproduktion des Jahres: Prokofjews Monumentaloper "Krieg und Frieden" an der Bayerischen Staatsoper entstand unter schwierigen Bedingungen. (Foto: Wilfried Hösl)

Bei den International Opera Awards 2023 in Warschau wird die Bayerische Staatsoper "Opernhaus des Jahres", "Krieg und Frieden" bekommt den Preis als beste Neuproduktion.

Von Jutta Czeguhn

Gleich zwei Mal durfte Staatsintendant Serge Dorny am Donnerstagabend bei der Verleihung der International Opera Awards 2023 auf die Bühne des Teatr Wielki in Warschau, um sich die als die Oscars der Opernwelt geltenden Preise abzuholen. Sein Haus darf sich nun nicht nur mit dem Titel "Opernhaus des Jahres" schmücken, für die vielbeachtete Inszenierung "Krieg und Frieden" gab es auch die Auszeichnung "beste Neuproduktion" 2023.

Überreicht wurde Dorny der Preis "Opernhaus des Jahres" von Oksana Taranenko; sie sprach im Namen der letztjährigen Gewinner, der Opernhäuser in Lwiw und Odessa. Taranenko hob, wie alle Redner des Abends in Warschau, die Bedeutung der Kunst, der Musik in Zeiten des Krieges hervor. Serge Dorny hatte zuvor die besonderen Umstände beschrieben, unter welchen Prokofjews "Krieg und Frieden" in München auf die Bühne gebracht wurde. 2018 geplant, stand man mit dem Werk nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Frühjahr 2022 vor der Frage: aufgeben oder weitermachen. Dorny berichtete von Phasen des Zweifels, von vielen Fragen und Ängsten im Produktionsteam um den russischen Regisseur Dmitri Tcherniakov und Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski; er erzählte von den Solistinnen und Solisten aus etlichen Ex-Sowjetrepubliken, die diese außerordentlich schwierige Produktion am Ende eng zusammengeschweißt hat, künstlerisch wie menschlich.

Ziemlich erfolgreiches Team: Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski und Staatsintendant Serge Dorny. Jetzt gab's gleich zwei International Opera Awards. Zudem wurde ihr Haus von der Fachzeitschrift "Opernwelt" in diesem Jahr schon mit Preisen überhäuft: "Orchester des Jahres", Dmitri Tcherniakov "Regisseur des Jahres", seine Inszenierung "Krieg und Frieden" an der Staatsoper "Aufführung des Jahres" und Ensemble-Mitglied Konstantin Krimmel "Nachwuchssänger des Jahres". (Foto: Florian Peljak)

Den Preis "Oper des Jahres" - die Mitbewerber waren die Volksoper Wien, das Grand Théâtre de Genève, die Opera Comique in Paris, die San Francisco Opera und das Teatro dell'Opera di Roma - widmete Dorny allen, "die an der Bayerischen Staatsoper arbeiten. Dem Bayerischen Staatsorchester, dem Bayerischen Staatsballett, dem Bayerischen Staatsopernchor, den technischen Teams, allen vor und hinter der Bühne. Ich möchte sagen, dass Qualität nie ein Zufall ist, sondern das Engagement und der unermüdliche Einsatz aller unserer Teams, die diese unvergleichliche Qualität hervorbringen. Diese Qualität ist ein Synonym für die Bayerische Staatsoper. Zusammen mit Vladimir Jurowski bin ich stolz darauf, Teil dieser Institution zu sein. Diese Auszeichnung ermutigt uns, diesen Weg weiterzugehen."

Glückwünsche kamen auch von Bayerns Kunstminister Markus Blume: "Dies zeigt: An der Bayerischen Staatsoper führen höchste Professionalität, künstlerische Innovationskraft und eine herausragende Teamleistung zu absoluten Meisterstücken. Wir sind stolz und freuen uns mit unserem bayerischen Star der internationalen Opernszene."

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