Der Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke wird konkreter. Wenn die Vollversammlung des Stadtrats an diesem Mittwoch den Bitten von Freistaat und Bahn zustimmt, beginnen noch im Oktober die Vorarbeiten am Hauptbahnhof. Dort werden zunächst Fernwärme-, Abwasser- und Stromleitungen verlegt, die dem späteren Tunnelbau im Wege sind.
Am Marienhof will das Rathaus allerdings aus städtebaulichen Gründen keine Vorarbeiten dulden. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte sich per Brief an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) gewandt und darum gebeten, auch an dieser Stelle Kanäle und Sparten verlegen und die archäologischen Untersuchungen fortsetzen zu dürfen. Dies sei Voraussetzung dafür, 2025 mit dem Tunnel fertig zu sein.
Da aber keine verbindliche Finanzierungsvereinbarung vorliegt, will Reiter im Herzen der Stadt jetzt noch keine Bauarbeiter sehen; am Hauptbahnhof sei die Situation eine andere. Allzu dringlich kann das Begehr ohnehin nicht gewesen sein. Herrmann erklärte am Dienstag auf Nachfrage, es komme angesichts der langen Planungszeit nicht wirklich darauf an. Er geht davon aus, im Sommer eine verbindliche Finanzzusage des Bundes zu erhalten.