Harlaching:Geplanter Radl-Highway sei ein "sinnentleertes" Projekt

In Harlaching wächst der Zweifel am geplanten Ausbau der Radwege in der St.-Magnus-Straße. Die fast wie eine kleine Stadtautobahn ausgebaute Querverbindung zwischen Tiroler Platz und Naupliastraße bietet allen Verkehrsteilnehmern reichlich Platz und soll zugunsten breiter Radspuren um je eine Autospur pro Fahrtrichtung verschmälert werden. Ein 550 Meter langer Radl-Highway bringt derzeit aber wenig, da die Querverbindung zwischen Isar und Perlacher Forst weiter westlich durch den steilen Harlachinger Berg, die enge Tierparkstraße und die überfüllte Thalkirchner Brücke ohnehin ausgebremst wird. Der Bezirksausschuss hatte die Planungen - Kostenpunkt mindestens drei bis vier Millionen Euro - im Juli 2021 mehrheitlich gebilligt , allerdings darauf hingewiesen, dass es dringlichere Projekte gebe.

Umstritten blieb das Vorhaben seither auch wegen der Streichung von 38 Parkplätzen vor den lokalen Geschäften. Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner, der für die CSU im Bezirksausschuss sitzt, verschärfte nun noch einmal den Ton: Wer mitten in der Krise Millionenbeträge in ein derart "sinnentleertes" Projekt stecke, das noch dazu die lokale Wirtschaft abwürge, der brauche sich nicht zu wundern, wenn es am Ende nicht mehr für den öffentlichen Nahverkehr reiche. Sollte die Straße dennoch umgebaut werden, fordert der BA, die frei werdenden Streifen mit mehr Bäumen zu bepflanzen, als bisher geplant. Am liebsten sähen aber selbst die BA-Grünen das Projekt am Ende der Prioritätenliste.

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