Haidhausen:Lückenschluss

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Stadtrat gibt Grundstück an der Metzgerstraße für genossenschaftliche Bebauung frei

Von Sebastian Krass, Haidhausen

40 Jahre lang haben sich Lokalpolitiker mit dem sehr kleinen, aber bestens gelegenen Grundstück beschäftigt - und der Frage, was daraus werden soll. Jetzt hat der Planungsausschuss des Stadtrats beschlossen, dass das Anwesen Metzgerstraße 5a für eine Bebauung durch Genossenschaften ausgeschrieben wird. Mit einem einstimmigen Votum für den Antrag von Stadtbaurätin Elisabeth Merk haben die Stadträte mitbeschlossen, dass etwa fünf Wohnungen, für die dort Platz ist, nach dem städtischen Fördermodell "München Modell Genossenschaften" entstehen. Zielgruppe sind damit Haushalte mit mittlerem Einkommen und Familien mit Kindern, die so an bezahlbaren Wohnraum kommen sollen. Zudem darf die Bebauung die derzeitige Baulücke an der Metzgerstraße schließen. Die Genossenschaften dürfen sich bei der Bewerbung entscheiden, ob sie das Grundstück kaufen oder im Erbbaurecht übernehmen wollen.

Zwölf mal zwölf Meter misst das brach liegende Grundstück, das bisher der kommunalen Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS) gehört, aber zum Unmut vieler trotzdem über Jahre nicht für eine Nutzung freigegeben wurde - trotz der gerade im beliebten Haidhausen eklatanten Wohnungsnot. Das Planungsreferat erklärte das mit Personalmangel. Zudem hat vermutlich die Ausschreibung größerer Grundstücke mit Potenzial für mehr Wohnraum Priorität gehabt.

Grünen-Stadtrat Herbert Danner verwies auf eine Passage in der Vorlage, in der es heißt, das Grundstück eigne sich wegen der geringen Größe nicht für die städtischen Wohnungsbau-Unternehmen, sie hätten zu viel zu tun mit größeren Neubauprojekten. Danner leitete daraus einen Appell an die Verwaltung ab, "künftig solche Grundstücke schneller an Genossenschaften zu vergeben, wir wollen nicht immer 40 Jahre warten". Heide Rieke, planungspolitische Sprecherin der SPD im Stadtrat, sieht die Metzgerstraße als ein "gutes erstes Projekt für Genossenschaften, die gerade erst begonnen haben".

Nun wird es spannend zu sehen, wie viele Genossenschaften sich tatsächlich für die Bebauung bewerben. Für die Metzgerstraße 5a hat sich sogar eine eigene Klein-Genossenschaft gegründet, unter dem Namen "Am Johannis". Christian Stupka, Geschäftsführer der Genossenschaftlichen Immobilienagentur (Gima), hält das Grundstück zwar für fast zu klein für eine genossenschaftliche Nutzung. Er geht dennoch davon aus, dass es weitere Interessenten geben wird.

© SZ vom 14.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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