Haar:Münchner Polizei gräbt nach ermordetem Studenten

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Im Garten dieses Hauses soll die Leiche eines Mannes vergraben sein. (Foto: N/A)

Der Mann soll vor sechs Jahren von seiner damaligen Freundin getötet worden sein. Die 31-Jährige und ihr neuer Lebensgefährte sitzen in Haft.

Von Stefan Simon

Die Polizei sucht seit Mittwochfrüh in Haar bei München nach der Leiche eines Studenten, der offenbar im Jahr 2010 von seiner damaligen Lebensgefährtin ermordet worden ist. Die 31-jährige Verdächtige und ihr neuer Partner wurden festgenommen.

Plötzlich riss der Kontakt ab

Tatort ist ein altes Einfamilienhaus in der Zunftstraße. Der 1980 geborene Student hatte dort mit der jüngeren Frau zusammengelebt, war aber plötzlich verschwunden. Seine Eltern wandten sich, als der Kontakt abriss, zwar an die Polizei. Da es Hinweise gab, der Mann könne ins Ausland zu einer neuen Freundin gezogen sein, wurden die Ermittlungen aber nicht lange verfolgt. Auf eine Gewalttat deutete damals nichts hin, schilderte die Polizei am Mittag bei einer Pressekonferenz.

Erst jetzt habe die Mordkommission Hinweise auf ein Verbrechen erhalten. Als die Beamten um sechs Uhr morgens das Anwesen in Haar stürmten, sollen die Beschuldigten ihnen die Stelle gezeigt haben, an der der Leichnam des Studenten vergraben sein soll. Experten der Spurensicherung und des Bundeskriminalamts begannen danach, das Gelände zu durchsuchen.

Am Nachmittag stießen sie auf einen Plastiksack, in dem sich die eingewickelte Leiche befinden könnte. Der Gegenstand soll nun vollständig ausgegraben und dann ins Klinikum rechts der Isar gebracht werden, wo der Inhalt am Donnerstag obduziert werden soll.

Der neue Freund soll geholfen haben, die Leiche zu beseitigen

Das Motiv für die Tat ist noch nicht bekannt. Gegen die 31-Jährige, die Pädagogik studiert, erging Haftbefehl wegen Mordes. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Heimtücke vor. Ihr neuer Lebensgefährte wird der Strafvereitelung beschuldigt. Der 33-Jährige soll demnach zwar an der Tötung des Studenten nicht beteiligt gewesen sein, aber bei der Beseitigung der Leiche geholfen haben.

Nach der Festnahme wurde das Paar in getrennten Vernehmungen zur Tat befragt. Am Nachmittag sollten beide dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Es ist davon auszugehen, dass die Verdächtigen wegen Fluchtgefahr in Haft bleiben.

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