Gräfelfing/Planegg:Ketten-Reaktion

Lesezeit: 1 min

Nach dem Würmtal soll es bald auch in Unterschleißheim Mietfahrräder der MVG geben

Von Iris Hilberth, Gräfelfing/Planegg

Noch sieht man die silber-blauen Mieträder der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) nur auf und an den Straßen der Stadt, doch demnächst wollen auch einige Gemeinden und Städte im Landkreis die Leute in die Sättel der MVG-Bikes hieven. Die Pläne für eine Ausweitung des Leihsystems über die Stadtgrenze hinweg nehmen mehr und mehr Gestalt an. Fest steht denn auch schon, dass das Würmtal bereits im Herbst mit fünf Stationen in Gräfelfing und Planegg an den Start geht. Für den nächsten Schwung mit Inbetriebnahme im kommenden Frühjahr haben Unterschleißheim drei, Unterhaching acht und Taufkirchen sechs Standorte festgelegt.

Ende vergangenen Jahres hatte der Kreistag beschlossen, eine Kooperation mit der Stadt München einzugehen und insgesamt 100 Stationen in den nächsten zwei Jahren im Landkreis München zu errichten. Priorität haben die Kreisräte dabei den Kommunen nahe der Stadtgrenze eingeräumt, um so die Entwicklung eines zusammenhängenden Mietgebietes zu unterstützen. Wie und ob dieses Konzept aufgeht, kann bislang noch keiner wirklich vorhersagen, da es sich um ein Pilotprojekt handelt. Das Bundesumweltministerium lässt sich diese Idee immerhin 70 Prozent der Investitionen kosten, von den restlichen 30 Prozent übernimmt der Landkreis die Hälfte, sodass an den beteiligten Kommunen 15 Prozent hängen bleiben. Hinzu kommen für sie die Betriebskosten, die der Landkreis zu 50 Prozent übernimmt. Das Konzept sieht unterschiedlich große Stationen - von acht Stellplätzen (24 000 Euro) bis zu 15 Stellplätzen (40 000 Euro) - vor. Billiger kommt eine Station, die lediglich aus einer Stele besteht, in deren Umgebung man das Rad dann abstellen kann (6000 Euro). Hinzu kommen die Kosten für die Fahrräder, etwa 1200 Euro pro Stück.

So startet Gräfelfing noch in diesem Jahr mit dem Angebot an den beiden Bahnhöfen und im Gewerbegebiet; in Planegg sollen die Stationen an der Fraunhofer und der Lochhamer Straße in Martinsried errichtet werden. Oberschleißheim hat sich auf drei Stationen an den beiden Bahnhöfen verständigt. Gleich mit acht Standorten will Unterhaching einsteigen: Der Umweltausschuss hat sich auf Stationen an den S-Bahnhöfen, am Sportpark, am Landschaftspark, am Rathaus, am Freibad sowie am Kultur- und Bildungszentrum (Kubiz) ausgesprochen. Zudem sollen MVG-Pedelecs an der Isartalstraße bereitgestellt werden, um die Bürger zu einer Nutzung des geplanten Radschnellwegs aus dem Hachinger Tal durch den Perlacher Forst nach München zu motivieren, dessen Unterhachinger Zubringerstrecke an dieser Stelle vorgesehen ist.

© SZ vom 04.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: