Garching/Oberschleißheim:Mit der Tram an den Stadtrand

Nahverkehrsstudie tüftelt neue Verbindungen im Landkreis aus

Von Martin Mühlfenzl, Garching/Oberschleißheim

Nur neun Minuten bräuchte eine Trambahn vom Business Campus in Unterschleißheim bis zur neuen tierärztlichen Fakultät in Oberschleißheim. Diese Vision findet sich in der Studie "Perspektiven im öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis München". Das Schweizer Planungsbüro Ernst Basler und Partner zeigt darin gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Raumentwicklung an der Technischen Universität München sowie dem Büro Studio Stadt Region Möglichkeiten auf, wie sich in den kommenden Jahrzehnten der ÖPNV entwickeln kann und soll - losgelöst von Zuständigkeiten und Fragen der Finanzierbarkeit. Die Verfasser betonen, dass vieles nur im Dialog mit der Landeshauptstadt und den Nachbarlandkreisen umgesetzt werden kann.

Begleitet von Workshops und Umfragen haben die Planer Ideen entwickelt, die über die viel beschworenen Tangentialverbindungen hinausgehen. Etwa eine Stadtbahn, die von Neuperlach Süd aus Neubiberg und das bisher weniger gut erschlossene westliche Ottobrunn mit dem Gewerbegebiet Brunnthal im Süden verbindet. Die Studie verweist darauf, dass eine Trambahnlinie in diesem Bereich bisher noch nie diskutiert worden sei; wohl auch, weil stets eine Verlängerung der U 5 im Fokus der Verkehrsplaner steht. Eine ähnliche Trasse regt die Studie auch zwischen Garching-Hochbrück und Oberschleißheim an. Geschätzte Kosten: 280 bis 415 Millionen Euro.

Im Münchner Osten steht insbesondere eine bessere Verbindung der Kommunen durch Tangentialen im Fokus der Planer. Den Ausbau des sogenannten Nordrings auf den bestehenden Gleisen, die derzeit nur vom Güterverkehr genutzt werden, halten die Planer zwar für möglich, lassen angesichts der hohen Investitionskosten von bis zu 2,5 Milliarden Euro aber auch Skepsis walten.

© SZ vom 22.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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