G-7-Protest:Zu viel Maske

Die Polizei nimmt drei Männer fest, wegen Vermummung. In Zeiten von Corona? Was erlaubt ist und was eher nicht mehr.

Von Bernd Kastner

Es gibt bekanntlich keine Corona-Auflagen mehr, auch nicht bei der Demo, die sich an die G-7-Staaten richtet, aber den Appell der Veranstalter: Bitte haltet Abstand, bitte zieht Masken auf! Abstand? Kein Problem bei den wenigen Leuten auf der Theresienwiese. Aber Maske? Doch, es gibt Demonstrierende, denen die Maske auch jetzt noch wichtig ist. Man findet sie vorwiegend in der Mitte der Demo, dort, wo die Leute gern Seitentransparente tragen, im Antikapitalistischen Block, und in dem wiederum ist im "Schwarzen Block" die Maskendichte am höchsten. Vorbildlich! Man glaubt, den Gesundheitsminister klatschen zu hören. Doch was macht die Polizei? Sie nimmt drei Männer aus dem Block fest, wegen Vermummung. Herr Lauterbach!

Die Polizei, die zwei Jahre lang die Querdenkenden vom Maskengebot zu überzeugen versuchte, verweist nun auf die Versammlungsauflagen. Maske prima, aber bitte nicht zu viel davon. Wenn jemand neben Mund und Nase auch Haare, Hals und Kragen vor Corona schützen will? Tja, die Grenze sei "fließend", sagt einer aus dem Präsidium, man habe die "Einsatzschwelle" schon "sehr, sehr hoch angesetzt", es müsse also einiges mehr als Maske gewesen sein. Sich gegen Corona zu vermummen, das sei weiterhin "vorbildlich", einerseits. Zu möglichen Risiken und Nebenwirkungen frage man seinen Arzt und Anwalt.

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