Jörg Feldmann, bei den Stadtwerken für die Stromnetze zuständig, hält das Risiko eines überraschenden, länger anhaltenden Stromausfalls in Fürstenfeldbruck für sehr überschaubar. Das sagte er am Dienstag im Stadtrat. Stundenweise Abschaltungen in Folge unzureichender Stromlieferungen will der der Experte freilich nicht ausschließen. Er dämpfte damit Befürchtungen, als Folge des Krieges in der Ukraine und der eingestellten Lieferung von russischem Erdgas könne es zu einem Zusammenbruch der Stromversorgung kommen, der mehrere Tage anhält. Dies wird häufig als Blackout bezeichne. Zu rechnen ist Feldmann zufolge eher mit dem, was Experten wegen der weniger dramatischen Folgen einen "Brownout" nennen: In gewissen Gebieten wird zeitlich beschränkt von der Steuerzentralen aus der Strom kontrolliert abgeschaltet, um Angebot und Nachfrage wieder in Einklang zu bringen. Die Stadtwerke müssten eine solche von den Bayernwerken ausgesprochene Anordnung vollziehen. Einrichtungen wie das Klinikum müssen für solche Fälle beizeiten selbst eine Notstromversorgung sicherstellen.
Fürstenfeldbruck:Renaissance der Heuler
Bruck will flächendeckendes Netz aus neun Sirenen installieren
Eine Abschaltung für einige Stunden wäre aber im Gegensatz beispielsweise zu Sabotageakten oder als Folge von Naturkatastrophen planbar. Denn wenn an einem Tag weder die Sonne scheint noch der Wind bläst und dann auch noch die gas- oder kohlebetriebenen Kraftwerke den Strombedarf nicht decken können, dann lässt sich dies vorhersehen. Wahrscheinlich ist es dennoch nicht, denn andernorts in Europa scheint gewiss die Sonne und es bläst der Wind. Die Stromnetze in Europa sind schließlich verbunden, und man hilft sich bei Engpässen gegenseitig. So wie Deutschland aktuell Frankreich, das wegen vieler wartungsbedingt abgeschalteter Atomkraftwerke den eigenen Strombedarf nicht decken kann.