Germering:Mit Fingerfood am Start

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Die Germeringer Stadthalle bekommt neue Wirtsleute: Andreas und Dana Fink pachten die Gaststätte und übernehmen bei Veranstaltungen das Catering. Das freut das Germeringer Publikum. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Als neue Wirte in der Stadthalle Germering stellen sich Andreas und Dana Fink vor. Die beiden wollen mit Catering beginnen und im Januar das Restaurant wiedereröffnen.

Von Erich C. Setzwein, Germering

Für die einen sind es Canapés, andere sagen Häppchen, und wieder andere kennen für sie den Begriff Fingerfood. Wie auch immer die Mogntratzerl genannt werden, sie können an einem Abend im Theater oder bei einem Tagesseminar die Laune verbessern helfen. Mit ihren Kreationen haben Andreas Fink und seine Frau Dana die ersten Gäste in der Stadthalle Germering jedenfalls schon vor Tagen für sich einnehmen können. Gereicht zu einem Glas Weißwein aus dem Südtiroler Neustift, durften am Dienstag auch Germerings Oberbürgermeister Andreas Haas, Stadthallen-Chefin Medea Schmitt und Vertreter der örtlichen Medien eine mit Südtiroler Speck und Graukäse fein belegte Weißbrotscheibe, ein Rote-Bete-Knödelchen mit Meerrettichschaum und eine Lachspraline mit Avocadotröpfchen verkosten. Anlass war die Vorstellung des Ehepaars Fink als neue Wirte der Gastronomie in der Stadthalle. Doch auch wenn den Besucherinnen und Besuchern der Stadthalle schon das Wasser im Mund zusammenläuft, so werden sie sich doch noch etwas gedulden müssen.

Wer derzeit an der Gaststätte "Agua" vorbeiläuft und durch die staubigen Fensterscheiben blickt, sieht auf Regale und Küchenmöbel. Alles nicht einladend, und das wissen OB Haas und Medea Schmitt auch. "Es geht voran, aber es gibt hier und da Lieferschwierigkeiten", sagt die Kulturorganisatorin. Sie hofft, dass die Umbauarbeiten im Lokal und die Erneuerung der Küche bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sind. Mit ihr hoffen auch die Finks, denn zu Jahresbeginn haben sie vor, das Lokal wieder zu öffnen. Fink will nichts überstürzen. Er kenne die Stadthalle noch nicht so gut, er wolle herausfinden, was gut gehe und wie viel Personal er dafür brauche. Damit spricht er das größte Problem an, das die gesamte Branche seit einiger Zeit hat: zu wenig qualifizierte Beschäftigte. Bei der Stadthalle kommt hinzu, dass oft unterschiedlich große Events zu beschicken sind. Dass Andreas Fink das Catering kann, könnten seine Gäste im Casino des Deutschen Touring-Yacht-Clubs in Tutzing am Starnberger See bestätigen. Dort führt er das Restaurant zusammen mit seiner Frau seit bald sieben Jahren, und der Yachtclub wolle ihn eigentlich auch nicht ziehen lassen, verrät er im Pressegespräch. Aber der Vertrag mit Germering sei gemacht, jetzt gehe es darum, sich ordentlich aus Tutzing zu verabschieden.

Catering für Theaterabende, Konzerte und Seminare ist das eine, das andere aber ist der Restaurantbetrieb. Auf einen neuen Namen für das Lokal im Erdgeschoss der Stadthalle hat sich das Ehepaar Fink noch nicht festgelegt, aber unter sich schon Vorschläge diskutiert. Finks Konzept sieht einen Mittagstisch zwischen elf und 14 Uhr vor, bei der seine Gäste aus einer kleineren Karte wählen können. Gegen Abend hin soll es eine größere Auswahl an internationalen Speisen geben. Einen Schwerpunkt will Fink, der am 1. Oktober 54 Jahre alt wird, auf Südtiroler Küche legen. Er selbst stammt aus Völs am Schlern, und in Südtirol hat er auch seine Frau Dana kennengelernt. Die gebürtige Tschechin arbeitete dort 18 Jahre lang in der Gastronomie. Dana Fink will sich in Germering um den Service kümmern und ist dabei sowohl auf festangestellte als auch auf flexibel einsetzbare Aushilfen angewiesen. In der Küche, sagt Andreas Fink, werde er zwei bis drei Angestellte benötigen, beim Service könne man die Zahl noch nicht einschätzen.

Ausgewählt haben das Ehepaar Fink weder der Oberbürgermeister noch die Stadthallen-Chefin, sondern es war der Betriebsausschuss des Germeringer Stadtrates. Medea Schmitt erklärte, dass die sechs verbliebenen Bewerber sich und ihre Konzepte vorgestellt hätten. Die Stadt habe sich der Dienste einer auf Gastronomie spezialisierten Personalagentur bedient. Die habe etwa 30 Bewerbungen für das Objekt bekommen. Viele seien aus formalen Gründen nicht in Frage gekommen, schließlich habe der Ausschuss unter den sechs nach dem Auswahlprozess übrig gebliebenen Bewerbern auswählen können. Häppchen seien bei der Vorstellungsrunde nicht gereicht worden, sagte Schmitt. Die Stadträte lernten also nur die Ideen und Konzepte kennen.

Andreas und Dana Fink haben sich beworben, um etwas Neues zu machen und nicht weit weg von Südtirol zu sein, wie der gelernte Koch erzählt. Denn aus seiner Heimat holt Fink viele Zutaten für seine Küche, die bald auch die Germeringer genießen können.

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