Puchheim:Bier subventioniert Hendl

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Josef Wildgruber, regionaler Verkaufsdirektor der Brauerei Hacker-Pschorr, Manfred Sengl, zweiter Bürgermeister (Grüne), Thomas Hofschuster, dritter Bürgermeister und Volksfestreferent (CSU), Bürgermeister Norbert Seidl (SPD), Festwirt Jochen Mörz und Anton Maier, Gebietsverkaufsleiter von Hacker-Pschorr präsentieren das Programm des Puchheimer Volksfestes. (Foto: Jana Islinger)

Der Wirt Jochen Mörz hält beim Volksfest in Puchheim die Preise für das Essen niedrig und legt die höhere Mehrwertsteuer auf die Mass um.

Von Peter Bierl, Puchheim

Zum Jahreswechsel lief eine der letzten Corona-Maßnahmen aus, in der Gastronomie gilt seitdem wieder der volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. Der Festwirt Jochen Mörz möchte die Preise für Speisen jedoch niedrig halten, dafür wird Bier teurer. Im vergangenen Jahr kostete die Maß auf dem Puchheimer Volksfest 10,50 Euro, heuer müssen die Gäste 11,60 Euro hinblättern inclusive Bedienung. Dafür kostet das Brathendl 12,80 Euro, das sei "unter Gaststättenniveau", erklärte Mörz auf der Pressekonferenz am Donnerstag, wo das Programm für das "Auftakt"-Volksfest vorgestellt wurde. Diese Subventionierung der Speisen durch den Bierpreis werde auch für die Feste in Bruck und Mammendorf gelten.

Mörz hat außerdem die Speisekarte erweitert und dafür investiert. Er verfügt über einen neuen Ochsengrill, in dem ein Gewicht von 450 Kilogramm eingehängt werden kann. Das geschlachtete Tier werde mit einem Sondertransport angeliefert. Erstmals gibt es Steckerlfisch im Zelt, das dafür mit einer Abzugsanlage ausstaffiert wird. Es gibt eine eigene Mittagskarte, auf der die Gäste wechselnde Gerichte finden. Die Personalprobleme scheint der Festwirt überwunden zu haben. "Schwierig war es 2022, aber jetzt könnte ich jedes Zelt doppelt besetzen", sagte Mörz. Der Aufbau des Zelts ist weit fortgeschritten. Drumherum finden die Schausteller ihren Platz, darunter Autoscooter, Karussell, Phoenix und ein Musik-Express.

Bierkönigin zum Auftakt

Das erste Volksfest in diesem Jahr im Landkreis dauert von Freitag, 12. April, bis Sonntag, 21. April, und startet wie üblich mit dem Anstich der ersten Mass durch Bürgermeister Norbert Seidl (SPD), dem dabei die bayerische Bierkönigin Mona Sommer assistiert. Das Bier liefert die Brauerei Hacker-Pschorr, die wieder ihr kleines Wiesn-Festzelt mit der "Himmel-der-Bayern"-Dekoration zur Verfügung stellt. Darin finden etwa 1600 Gäste Platz, dazu weitere 600 bis 700 Besucher im Biergarten draußen. Der Festzug mit vielen Vereinen findet am Samstag, 13. April, statt, zum Auftakt um 13 Uhr am Bahnhofsplatz-Nord geben mehrere Blaskapellen ein Standkonzert und es wird Freibier ausgeschenkt.

Zu den Neuerungen des diesjährigen Volksfestes zählt ein Box-Wettkampf am Samstag, 20. April, von 10 bis 15 Uhr. Dafür wird im Festzelt ein professioneller Ring aufgebaut. Antreten werden Boxerinnen und Boxer des FC Puchheim gegen eine Auswahl benachbarter Vereine. Dazu wurden Finalkämpfe um die oberbayerische Meisterschaft mit Puchheimer Beteiligung angesetzt.

Die Partyband "Zruck zu dir" steht am Freitag, 12. April, auf der Bühne, die Formation "Nachtstark", die als Wiesn-Kultband gilt, gibt am Freitag, 19. April, ein Gastspiel. Einen Tradivari-Abend veranstaltet die Stadt zusammen mit dem Landkreis Freyung-Grafenau, aus dem der Bürgermeister stammt, zu dem alle ehemaligen Waldler eingeladen sind.

Feuerwerk zum Abschluss

Das Volksfest endet mit einer Traktorshow, Kunsthandwerk, Live-Graffiti, Aktionen der Stadtbibliothek, zu Stadtbeeten und Fairtrade in der Bürgermeister-Ertl-Straße am Sonntag, 21. April, ab 14 Uhr. Am Abend gibt es noch ein Feuerwerk, das Zweiter Bürgermeister Manfred Sengl (Grüne) rechtfertigt, weil es professionell ist. Dabei sei die Umweltbelastung geringer, als wenn an Silvester Privatleute Raketen zünden, sekundierte Thomas Hofschuster (CSU), Dritter Bürgermeister und Volksfestreferent.

Die Stadt bezahlt für das Volksfest rund 30 000 Euro plus - je nach Beteiligung - 10 000 bis 15 000 Euro für den Seniorennachmittag, dazu den Kabarettabend mit Michael Altinger am Montag, 15. April. Rund um das Volksfestgelände gilt wie in den Vorjahren eine Alkoholverbotszone, die von der Polizei und dem Sicherheitsdienst des Wirts überwacht wird. "Wir sind gegen das Vorglühen mit harten Sachen", erklärte Hofschuster. Er zitierte dazu Karl Valentin: "Sauft's ned so vui, trinkts liaba a Bier."

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