Neustart im April:Von Currywurst bis Fünf-Gänge-Menü

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Alexander Leicht (links) und Benedikt Bräuniger sind die neuen Wirte der Bürgerstuben in Puchheim. (Foto: Leicht/Bräuniger/oh)

Die neuen Pächter der Puchheimer Bürgerstuben wollen die Gastronomie am Sportplatz umgestalten und wieder einen klassischen Biergarten anbieten.

Von Peter Bierl, Puchheim

Die Puchheimer Bürgerstuben am Sportplatz haben neue Pächter. Alexander Leicht und Benedikt Bräuniger, beide gelernte Köche mit internationaler Erfahrung, haben den Vertrag mit der Stadt vergangene Woche unterschrieben. Sie wollen die Inneneinrichtung modernisieren und die Speisekarte dem aktuellen Geschmack anpassen. Dazu gehören vegetarische Gerichte und selbstgemachte Currysauce zu Wurst und Pommes.

Leicht, 42 Jahre alt, ist gebürtig aus der Gegend um Karlsruhe. Er war nach seiner Ausbildung in der gehobenen Gastronomie tätig, etwa in Österreich und auf Mallorca, und arbeitete als Konzeptentwickler für die Enchilada-Gruppe. Bräuniger, 41 Jahre, kommt aus Starnberg, war Küchenchef in Berlin, hat in Barcelona gearbeitet und eine Saison auf Sylt, war in der Konzeptentwicklung und als Selbständiger für ein Catering-Unternehmen tätig. Die beiden haben schon in München zusammengearbeitet. Leicht als Prokurist und Bräuniger als Corporated Chef für The Hosts Group GmbH in München, die gastronomische Konzepte und Dienstleistungen anbietet. Und beide leben seit kurzer Zeit in Puchheim. Leicht entdeckte auf einem Spaziergang die leerstehenden Bürgerstuben, fragt bei der Stadt nach, die beiden bewarben sich um die Pacht und hatten Erfolg.

Die Bürgerstuben sind zwar keine offizielle Vereinsgaststätte, erfüllen aber aufgrund ihrer Nähe diese Funktion. Im Keller sind Vereine untergebracht, wie die Schützen, und es gibt eine Kegelbahn. "Es ist ein Juwel, wenn man es richtig macht", sagt Bräuniger. In der Wirtschaft stehen ihnen 650 Quadratmeter zur Verfügung, einschließlich Küche und Lager, mit einer Schiebetüre lässt sich ein Teil der Stuben zu einem zweiten Raum für 50 Gäste abtrennen, dazu gibt es einen Nebenraum für 20 Gäste. Küche, Lüftung, Kühlung und Schankanlage sind vorhanden.

Das Gebäude stammt aus den Siebzigerjahren, die Einrichtung verweist auf das späte 20. Jahrhundert. Die neuen Pächter wollen das Ambiente deshalb aufhübschen. Leicht spricht von einem "kosmetischen Umbau", derzeit feilt ein Innenarchitekt am Entwurf. Die große Wirtsstube soll durch verschiedene Zonen mit Podesten gegliedert, Beleuchtung und Decke neu gestaltet, die Theke verkleidet werden. Die Möbel übernehmen sie, wollen deren Aussehen aber teilweise überarbeiten. Die eckigen Tische sollen durch einige runde Exemplare und Stehtische ergänzt werden. Die Kosten für die Neugestaltung hielten sich in Grenzen, sie kalkulieren mit rund 200 000 Euro.

Auf der Speisekarte werden der klassische Schweinsbraten und das Schnitzel zu finden sein, Pommes und Currywurst für junge Sportler plus vegetarische Gerichte wie gebratener Ziegenkäse mit Rote-Beete-Garnitur, sagt Bräuniger. Alle Gerichte sollen auf neuen Tellern modern angerichtet werden. Das Wirteduo plant Gourmet-Abende mit Fünf-Gänge-Menü im Nebenzimmer.

Der Biergarten verfügt über eine eigene Küche, die Bräuniger und Leicht wieder in Betrieb nehmen wollen. Vorgesehen ist Selbstbedienung und die Gäste können eigene mitgebrachte Speisen verzehren. Wie sich die Bewirtung der Kegler und Schützen im Keller gestalten wird, der Teilnehmer von Tanzkursen und Kinderveranstaltungen, das wollen die neuen Pächter mit den Vereinen im Haus besprechen.

An Personal planen sie mit zehn Mitarbeitern, davon sechs Festangestellte. Bräuninger und Leicht wollen selbst mitarbeiten an der Theke und in der Küche. Die Bürgerstuben sollen künftig dienstags bis freitags von 17.30 Uhr an und am Wochenende ganztags geöffnet haben, am Montag ist Ruhetag.

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