Puchheim:Der Blick von Proton Motors übers Mittelmeer

Entwickler und Hersteller von Brennstoffzellen empfängt Expertendelegation aus Tunesien und will bei der Umstellung des nordafrikanischen Landes auf eine grüne Wasserstoffwirtschaft mithelfen.

Von Stefan Salger, Puchheim

Langfristiges Ziel ist die Umstellung der Energieerzeugung, weg von fossilen Brennstoffen und hin zu erneuerbaren Energiequellen: Eine aus 25 Expertinnen und Behördenvertreterinnen bestehende Delegation aus Tunesien hat sich jüngst bei der Puchheimer Firma Proton Motor einen Überblick verschafft über den Stand der Technik bei Brennstoffzellen und die Einsatzmöglichkeiten beispielsweise in wasserstoffbetriebenen Stromaggregaten, Lastwagen oder Zügen. Sie wurde von Vorstandsmitglied Manfred Limbrunner empfangen.

In Brennstoffzellen wird mit Blick auf den Klimawandel eine der Schlüsseltechnologien gesehen. So müssten Windräder in Zeiten überlasteter Stromnetze nicht mehr abgeschaltet werden, sondern könnten - wenn auch mit einem im Vergleich zur direkten Stromerzeugung geringeren Effizienz - Wasserstoff produzieren. Dieser kann quasi als Speicher dienen, nahezu verlustfrei transportiert werden und je nach Bedarf via Brennstoffzelle wieder der Stromerzeugung dienen.

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Mit Hilfe von Zuschüssen des Bundes und des Freistaats sowie eines Programms, mit dem der Einstieg von Frauen in die Energiebranche Tunesiens gefördert wird, soll in dem nordafrikanischen Land nun eine "grüne Wasserstoffwirtschaft" aufgebaut werden. Die Voraussetzungen dafür soll ein Technologie- und Innovationszentrum schaffen, das in Kürze an der Universität in der Hauptstadt Tunis eröffnet wird. In Puchheim ging es nun unter anderem darum die Grundlage für spätere Partnerschaften zu schaffen. Zudem wird laut dem auch in Fürstenfeldbruck ansässigen Unternehmen geprüft, ob das Zentrum mit einem ersten kleineren Wasserstoff-Brennstoffzellen-System ausgestattet wird.

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