Neues Eisstadion für Fürstenfeldbruck:Das Vorbild steht in Burgau

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Nun besichtigen auch Politiker von CSU und Grünen die Eishalle in der schwäbischen Kleinstadt. Die könnte Bruck als Vorbild dienen. Der Eislaufverein begrüßt die Aktivitäten, mahnt aber konkrete Entscheidungen an

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck/Burgau

Fürstenfeldbruck orientiert sich an der Eishalle in Burgau. Für deren Betrieb sollen jährlich etwa 300 000 Kilowattstunden Strom erforderlich sein. (Foto: wz-foto)

Kann die Eishalle in Burgau als Blaupause fürs nahe der Amperoase geplante Fürstenfeldbrucker Pendant dienen? Nach der BBV haben sich jüngst nun auch Politiker von CSU und Grünen ein Bild vor Ort gemacht. CSU-Fraktionssprecher Andreas Lohde zufolge hat man "aufschlussreiche Einblicke in Planung, Realisierung und Betrieb der Eishalle von Burgau bekommen".

Neben dem Stadtbaumeister der schwäbischen Kleinstadt, Werner Mihatsch, warteten auf die Besucher aus Bruck Architekt Herbert Kuhn sowie Sportreferentin Monika Riß (CSU). Auch der Vorsitzende des ESV Burgau, Fritz Gehbauer, und Bürgermeister Martin Brenner (CSU) geleiteten durch Halle, Tribüne, Technikräume und Umkleiden. Die 2016 fertig gestellte "schlicht gehaltene Industriehalle" in Burgau kostete - ohne Photovoltaikanlage - etwa sieben Millionen Euro. Heute müsste man dafür nach Lohdes Schätzung mit etwa 2,5 Millionen Euro mehr kalkulieren, aber längst nicht mit den für Fürstenfeldbruck bislang veranschlagten um die 20 Millionen Euro. Beachtlich seien die Eigenleistungen, die der ESV Burgau bei der Realisierung des Projekts aufgebracht habe, so Stadtrat Franz Höfelsauer (CSU). Auf Nachfrage der Grünen-Stadträtin Karin Geißler bezifferte die Burgauer Sportreferentin die Energiekosten auf 70 000 Euro jährlich. Hinzu kommen noch die Personalkosten. Laut Eismeister Sebastian Wagner ist die Halle von Oktober bis März täglich von 8 bis 23.30 Uhr geöffnet. In Burgau hatte ein Arbeitskreis, wie er auch in Fürstenfeldbruck einberufen werden soll, die Weichen für eine Verschlankung des Bauprojekts gestellt. Letztlich sind 3700 Quadratmeter überbaut worden - vornehmlich mit Beton und Stahl. Burgaus Bürgermeister Brenner signalisierte Lohde zufolge seine Bereitschaft, Fürstenfeldbruck bei der Planung zu unterstützen. Das Burgauer Stadtbauamt hatte den Eingabeplan selbst erarbeitet, lediglich 13 Monate dauerte es bis zum ersten Spatenstich.

CSU- und Grünen-Politiker vor dem Bauwerk in Stahl-Beton-Bauweise. (Foto: Andreas Lohde)

Auch hier ein Vorbild für Fürstenfeldbruck, denn in der Kreisstadt wird bereits seit Jahrzehnten darüber debattiert, ob das offene Eisstadion nun eingehaust wird, vor allem aber, wo eine Eishalle gebaut werden soll. Als geeignetsten Standort haben Gutachter mittlerweile den Bolzplatz westlich des Eisstadions empfohlen. Lohde zufolge steht die CSU mit einem weiteren Eishallenbetreiber in der Schweiz und einem auf Sporthallenbau spezialisierten Unternehmen in Frankfurt in Kontakt und will die Erkenntnisse in den Arbeitskreis einbringen.

Manuel Vilgersthofer, Zweiter Vorsitzender des Eislaufvereins (EVF), begrüßt vor allem die Kontakte zu Burgau und weiß auch den Eis-und Rollsportclub (ERCF) hinter sich. Der EVF habe ganz bewusst die dortige Eishalle in den Blickpunkt gerückt, weil man sie für deutlich geeigneter hält als etwa die Halle in Kaufbeuren. "Wir hoffen aber auch, das diese Schritte Früchte tragen und nicht nur, mal wieder, für anstehende Wahlen genutzt werden".

© SZ vom 13.01.2022 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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