Nach dem Ende der Wehrpflicht:Post von der Bundeswehr

Kommunen im Landkreis melden Volljährige weiterhin an die Bundeswehr, damit sie Nachwuchswerbung betreiben kann.

Sabrina John

Seit Juli 2011 besteht für junge Männer keine allgemeine Wehrpflicht mehr. Dennoch finden sowohl Jungen als auch Mädchen um ihren 18. Geburtstag herum ein Anschreiben der Bundeswehr im Briefkasten vor. Mit einer Broschüre wirbt sie um Freiwillige. Die Daten - Familienname, Vorname und Anschrift - erhält das Bundesamt für Wehrverwaltung von der jeweiligen Meldebehörde.

Wer diesen Datentransfer nicht akzeptieren will, hat das Recht zu widersprechen. Voraussetzung ist freilich, dass man überhaupt mitbekommt, dass die Daten übermittelt werden sollen. Die Meldebehörden weisen in öffentlichen Bekanntmachungen, im Internet oder durch Aushänge zwar darauf hin, erreichen damit aber kaum die Jugendlichen, um die es geht. So wurden in Olching lediglich fünf Widersprüche eingelegt, in Germering sogar nur zwei und auch in Bruck war die Zahl derer, die der Datenübermittlung nicht zustimmten, nach Auskunft der Verwaltung "sehr gering".

Hans Huber von der Stadt Olching führt die geringe Zahl der Einwände auf das mangelnde Interesse der jungen Erwachsenen zurück. Viele störe die Weitergabe der Daten nicht - offenbar sind sie in Zeiten von Facebook weniger sensibel als die älteren Generationen. Die Widersprüche können bei der jeweiligen Meldebehörde eingelegt werden. Persönlich vorbeikommen müsse man aber nicht, sagt Jochen Franz von der Stadtverwaltung. Ein formloses Anschreiben genügt. Die Brucker Jugendlichen können das sogar über das Internet erledigen. .

© SZ vom 24.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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