Alling:Verpflichtung für die Zukunft

Wie sich die Landesplanung auf den dörflichen Charakter von vier Gemeinden auswirken kann.

Kommentar von Manfred Amann

Manchmal kann man schon fragen, welche Ideen am sogenannten grünen Tisch entwickelt werden. Wenn man sich die Landkarte ansieht, hätten Schöngeising und Alling nach ihrer Zuordnung zum ländlichen Raum wie ein Dorn in den Verdichtungsraum München gestochen. Außerdem wären Kottgeisering und Oberschweinbach zu "unterprivilegierten" Anhängseln der Nachbarorte Grafrath und Mammendorf degradiert worden. Dass die Bürgermeister und die Landtagsabgeordneten der Region, insbesondere Hans Friedl als Zweiter Bürgermeister von Alling, an einem Strang zogen, um das vermeintliche Unheil abzuwenden, ist ebenso positiv zu bewerten, wie die Einsicht der Verantwortlichen für die Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms.

Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Die vier Kommunen sind die einzigen im westlichen Nahbereich von München, die anders als die Großgemeinden und Städte ihre gewachsene, dörfliche Struktur wenigstens zum Teil noch bewahren konnten. Der Verbleib im Verdichtungsraum bedeutet nicht zwangsläufig, dass dieser ländliche Charakter nun geopfert werden wird.

Dem Erfolg der Politiker erwächst dennoch eine große Verpflichtung. Vor allem Bürgermeister und Gemeinderäte müssen bei der Ortsentwicklung möglichst behutsam vorgehen, damit die Dörfer ländlich bleiben, sich nicht gänzlich zu Schlafdörfern verwandeln und ihre gewachsenen Strukturen samt intaktem Vereinsleben und gesundem Sinn für Brauchtumspflege nicht verlieren.

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