Schnelltest:Erst der Abstrich, dann das Training

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Julia Mayr, Daniel Leisch und Verena Stein (von links) an der Teststation von Easyfitness in Maisach. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Daniel Leisch betreibt in Maisach ein Fitnessstudio. Dort kann sich jeder auf Corona testen lassen. In Eichenau eröffnet der Betreiber am Mittwoch eine weitere Teststation.

Von Erich C. Setzwein, Maisach/Eichenau

Was tun, wenn man mitten in der Pandemie ein Fitnessstudio neu eröffnen will, wegen Corona aber jeder Sportler getestet sein muss? Richtig, man richtet sich eine eigene Teststation ein. Für Daniel Leisch war das im Sommer vergangenen Jahres nur konsequent, als er sich im ehemaligen Penny-Markt an der Bahnhofstraße in Maisach mit einem Studio der norddeutschen Kette Easyfitness selbständig machte. Mit den Hygieneregeln wegen Corona hat er seither kein Problem mehr, denn am Eingang zur 800 Quadratmeter großen Halle mit vielen Geräte und Gewichten zur Erhaltung der Gesundheit, geht es um die Sicherheit vor Covid-19. Erst der Abstrich, dann das Training. Und weil nicht nur die Mitglieder seines Fitnessklubs erfahren sollen, ob sie negativ sind oder doch vielleicht vom Coronavirus infiziert, bieten Leisch und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen kostenlosen Antigen-Schnelltest für alle an. Leisch arbeitet mit dem Schnelltestzentrum Fürstenfeldbruck zusammen und hat nach der Teststation im Bürgerhaus Gernlinden nun auch in Eichenau einen Standort gefunden. Von Mittwochmorgen an ist es in der ehemaligen Postfiliale an der Hauptstraße möglich, sich schnelltesten zu lassen.

"Jetzt merkt man Omikron", sagt Daniel Leisch am Montag in seinem Studio in Maisach. Am Sonntag seien unter allen Getesteten 13 positive Fälle gewesen. "Im Dezember hatten wir hier nur einen positiven Fall", berichtet der 32-Jährige. Um die 150 Maisacherinnen und Maisacher lassen sich jeden Tag allein im Fitnessstudio testen. Hinzu kommen etwa 100, die im Studio trainieren. Am Abend, wenn die S-Bahn ankommt, werde es am Empfang von Easyfitness etwas geschäftiger. Dann kämen all jene, die sich nach der Arbeit für den folgenden Tag testen lassen wollten, sagt Leisch.

Mehr als 30 Leute beschäftigt der gelernte Einzelhandelskaufmann und ehemalige Rewe-Manager in seinen Teststationen, hauptsächlich Minijobber und Teilzeitkräfte. Manche haben eine medizinische Vorbildung oder studieren in die Richtung, "aber wir haben für diesen Nebenjob Bewerberinnen und Bewerber aus allen Gesellschaftsschichten". Die Ausbildung übernimmt das Schnelltestzentrum Fürstenfeldbruck von Christina Schmiedel, von dort bezieht Leisch auch die Schnelltest-Kits. Die Teststation betreibt er in einer Art Franchise, und als ganz praktisch erscheint, dass in allen zugehörigen Teststationen nur eine einmalige Anmeldung nötig ist. Die Abrechnung übernimmt er selbst und lässt sich die Tests von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) erstatten. Derzeit werden 12,50 Euro pro Test bezahlt, von Februar an sind es 11,50. Das hänge mit den Ende vergangenen Jahres noch hohen Beschaffungspreisen zusammen, so Leisch.

Nun also soll auch in Eichenau mehr getestet werden. Am Mittwoch startet die Teststation in der alten Post um sieben Uhr. Montag bis Freitag ist von sieben bis elf Uhr und von 15 bis 19 Uhr offen, am Samstag von neun bis 14 Uhr und sonntags, dem laut Leisch stärksten Testtag, wird von neun bis 18 Uhr abgestrichen.

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