Kulissenbau für "Wetten dass...":Little Hollywood in Unterschweinbach

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Die Bavaria verlagert ihre Werkstätten für Studiobauten aus Unterföhring. Und zieht in ein Gewerbegebiet der Gemeinde Egenhofen.

Von Erich C. Setzwein

Die Studioausstattung für "Wetten, dass...?" mit Markus Lanz kommt künftig aus Unterschweinbach. (Foto: dpa)

Wenn sich Markus Lanz und seine neue Assistentin demnächst bei "Wetten dass . . . ?" wieder auf dem Sofa lümmeln und die großen Hollywoodstars die Bühne betreten, dann kommt die Studiodekoration dafür schon aus Unterschweinbach. Denn unter anderem für die Ausstattung dieser und anderer ZDF-Sendungen ist die Bavaria Studios und Production Services GmbH zuständig, die derzeit noch ihren Sitz von Unterföhring hat und ihn in den nächsten Wochen in den Egenhofener Ortsteil Unterschweinbach verlegt. Geschäftsführer Michael Klee und seine 15 Mitarbeiter lassen sich im dortigen Gewerbegebiet nieder und ziehen in die Gebäude der ehemaligen Firma Kiser ein.

Unterschweinbach als neuer Geschäftssitz sei wegen bestehender guter Geschäftsverbindungen mit einer dort ansässigen Firma gewählt worden, sagte Klee am Mittwoch der SZ. Hintergrund des Umzugs ist der in Unterföhring auslaufende Pachtvertrag für die Gebäude an der ZDF-Straße. "Wir haben in Unterschweinbach eine hervorragende Werkstatt gefunden, nach und nach werden nun unsere Maschinen dort aufgebaut", sagte Klee. Der Personalbestand soll schon bald erweitert werden: "Wir werden sechs Leute aus der näheren Umgebung einstellen." Da die Kulissen für Fernsehen, Theater oder Eventveranstaltungen vorwiegend aus Holz gebaut werden, sind hauptsächlich Schreiner, Dekorateure, Schlosser, Maler und Kunstmaler tätig. Sie bauten die Deko unter anderem für die Serie "Marienhof", die vor zwei Jahren endete, aktuell wurde die Ausstattung für eine Show mit dem Titel "Fashion Hero" produziert. Weil dies nicht 15 Mann allein stemmen können, komme je nach Projekt auch "eine größere Anzahl an befristet Angestellten hinzu", sagte der Geschäftsführer. In Unterschweinbach wolle man längerfristig bleiben, die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln sei ideal.

Bis zum vergangenen Frühjahr hatte in den Werkstätten die Firma Kiser eine Schreinerei betrieben und hauptsächlich Aufträge für den gehobenen Ladenbau abgearbeitet. Nach einer mehr als 50-jährigen Firmengeschichte wurde die Firma Anfang 2012 insolvent, 25 Mitarbeiter dann im April vorigen Jahres arbeitslos. Die Firma Kiser hatte neben der Schreinerei in Maisach und danach in Fürstenfeldbruck, Puchheim und München Ladengeschäfte eingerichtet, in denen Porzellan, Glas, Lederwaren sowie Accessoires verkauft wurden. Gleichzeitig sollten die Läden jeweils eine Art Showroom für die eigenen Schreinerprodukte sein.

© SZ vom 18.07.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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